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Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. Im zweiten Teil der Anatomie-Reihe und dem Lungen-Organ gehen wir heute auf die Krankheiten ein, mit der eine Lunge betroffen sein kann. Auch die Raucher unter euch kommen auf ihre Kosten.

Anatomie des Menschen: Die Lunge – Teil 2

Die Lunge ist ein Organ, welches uns nicht nur am Leben hält, sondern zu unglaublichen Leistungen fähig ist. Immerhin versorgt es unseren Körper mit Sauerstoff, es schützt uns durch den Gas-Austausch vor dem schädlichen Kohlendioxid und kann im Ernstfall sogar unser Leben retten. Das alles funktioniert auch nur, wenn man sie gesund hält und nicht belastet. So stark und effizient unsere Lunge auch ist, so anfällig ist sie auch.

Rauchen kann tödlich sein

Wer kennt sie nicht, diese unglaublich coole Werbung im TV oder Kino, wenn ein Cowboy im Sonnenuntergang durch die Prärie reitet? Vor ein paar Jahrzehnten war es diese Art von Mann, die man sich zum Vorbild nahm – frei, wild, rebellisch und extrem cool. Alles was man brauchte, war eine Zigarette. Es gibt Menschen, denen „steht“ eine Zigarette im Mund oder in der Hand. Wir müssen uns das nur mal vor Augen halten. Es ist noch gar nicht so lange her, da konnte man überall wo man wollte rauchen und das, so viel man wollte! Das Nichtraucherschutzgesetz ist seit Juli 2007 aktiv und untersagt das Rauchen in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Gaststätten oder Flughäfen. Ebenfalls wurde im Jahr 2007 die Altersgrenze für den Erwerb von Tabakwaren von 16 auf 18 Jahre angehoben. Seit kurzer Zeit sind auch so genannten „Ekelbilder“ auf den Zigaretten-Schachteln abgebildet, welche abschreckend wirken sollen. Dort sind auch Sätze zu finden, welche auf die negativen Wirkungen des Rauchens hinweisen. Ein paar Beispiele sind

  1. Rauchen verursacht 9 von 10 Lungenkrazinomen
  2. Rauchen verursacht Mund-, Rachen-, und Kehlkopfkrebs
  3. Rauchen schädigt Ihre Lunge
  4. Rauchen verursacht Herzanfälle
  5. Rauchen verursacht Schlaganfälle und Behinderungen
  6. Rauchen verstopft Ihre Arterien
  7. Rauchen erhöht das Risiko zu erblinden
  8. Rauchen schädigt Zähne und Zahnfleisch
  9. Rauchen kann Ihr ungeborenes Kind töten
  10. Wenn Sie rauchen, schaden Sie ihren Kindern, Ihrer Familie, Ihren Freunden
  11. Kinder von Rauchern werden oft selbst zu Rauchern
  12. Das Rauchen aufgeben – für Ihre Lieben weiterleben
  13. Rauchen mindert Ihre Fruchtbarkeit
  14. Rauchen bedroht Ihre Potenz

Das macht also deutlich, WELCHEN Einfluss das Rauchen hat, nicht nur auf die Lunge!

Wenn wir rauchen, wird der innere Bereich der Lunge gereizt. Um sich davor zu schützen, wird ein besonderer Schleim von der Innenhaut abgesondert. Hier sitzen auch die Flimmerhärchen welche durch das Nervengift Nikotin gelähmt werden können und nach einiger Zeit absterben. Jetzt können schädliche Partikel und Staub ungehindert in die Lunge gelangen. Das eigentliche und schlimmere Problem tritt dann in den Bronchien auf. Dort kommt es durch den Rauch zu Ablagerungen und Verengungen. So kann es zu einem Luftstau kommen. Anstatt das die Lungenbläschen platzen, vereinen sie sich zu einer immer größer werdenden Blase. Das Problem hier ist dann, dass die Blase zwar größer ist, aber die aufnahmefähige Oberfläche innerhalb der Blase nicht größer ist, als die Summer der zusammenwachsenden Bläschen. Das bedeutet, dass immer weniger Sauerstoff in das Blut gelangt. Wir Sportlern würden jetzt sagen, uns mangelt es an Ausdauer. Im Grunde genommen, hat das aber wenig mit der Fähigkeit der Muskeln zu tun, Sauerstoff aufzunehmen und zu verarbeiten (innerhalb der Zellen), sondern viel mehr mit der Fähigkeit der Lunge, den Sauerstoff an das Blut weiterzugeben.

EPA und DHA wirken sich positiv auf Entzündungen aus und können sich auch bei Erkrankungen der Lunge positiv auswirken. Wir empfehlen täglich 2-3 Gramm EPA/DHA einzunehmen.

Aber der Rauch „kann“ noch mehr! Es wird auf Zellebene angegriffen. So kann es zu genetischen Veränderungen und Genmutationen kommen. Dadurch kann es zu ungewöhnlichen Zellteilungen kommen. Und was kann passieren, wenn sich Zellen teilen, die sich gar nicht teilen sollen? Genau, zum gefürchteten Krebs! Jetzt sind teilende Zellen nicht per se schlecht. Zellteilung findet ja ununterbrochen statt. Sonst könnten sich Wunden nicht heilen und Verletzungen nicht regenerieren. Im Normalfall regelt unser Immunsystem diese Teilungen. Es verhindert bzw. „beseitig“ ungewöhnliche Zellveränderungen, ähnlich wie ein Antivirus-Programm für den PC. Die Inhaltsstoffe einer Zigarette hemmen aber unser Immunsystem, so dass es seiner Arbeit nicht mehr im vollem Umfang nachgehen kann. Wenn wir von Inhaltsstoffen reden, meinen wir circa 4000 verschiedene Stoffe (im Rauch), von denen circa 40 (bekannte) Stoffe krebserregend und über 200 giftig sind. 40(!) krebserregende Stoffe im Rauch 1(!) Zigarette – und es gibt Menschen, die machen sich Sorgen um Aspartam, welches im Grunde genommen harmlos ist.

Wenn das aber schon alles wäre. Durch die Kapillaren, also die kleinsten Blutadern, gelangen diese schädlichen Inhaltsstoffe in den GANZEN KÖRPER! Es kann vermehrt zu Ablagerungen in den Blutgefäßen kommen, diese hemmen den Blutfluss. Ein betroffenes Organ kann dann sogar absterben – besonders bei Rauchern ist das Bein betroffen (Raucherbein). Aber auch das Herz, die Lunge selbst oder die Speiseröhre (Speiseröhrenkrebs) können betroffen sein.

Wir müssen darauf hindeuten, dass das alles nicht nach 1 Zigarette passiert und bestimmt auch nicht nach 1 ganzen Schachtel. Das Problem ist das Nervengift Nikotin, welches stark abhängig macht. In der Regel bleibt es also nicht bei einer Schachtel. So werden negative Folgen von Zigaretten oft erst Jahrzehnte später sichtbar – manchmal ist es dann schon zu spät.

Unsere Lunge kann dann also nicht mehr richtig arbeiten und das hat Auswirkungen auf alle Organe im Körper.

COPD – nicht nur Raucher betroffen!

Die COPD, chronic obstructive pulmonary disease, zu Deutsch chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, ist eine der häufigsten Lungenerkrankungen und eine der häufigsten Krankheiten überhaupt – weltweit! Man geht davon aus, dass bis zum Jahre 2030 COPD an vierter Stelle hinter HIV, Krebs und einer Verengung der Blutgefäße (was zu Schlaganfall und Herzinfarkt führen kann) der häufigsten Todesursachen stehen wird.

COPD ist eine Erkrankung der Lunge, welche mit einer Verengung der Atemwege einhergeht und nicht reversibel ist, also mit Medikamenten nicht geheilt werden kann. Man kann die Symptome zwar behandeln, aber nie vollständig heilen. Daher auch der Name „chronisch-obstruktiv“, denn die Symptome bleiben ein Leben lang bzw. werden mit der Zeit stärker/schlimmer. Es liegt natürlich nahe, dass hier Raucher betroffen sind bzw. das Rauchen an sich diese Krankheit verursacht. Tatsächlich sind aber „nur“ 75-80% der COPD-Patienten Raucher oder ehemalige Raucher (es zählen auch Passiv-Raucher!). Die restlichen 20-25% sind Personen mit besonders kritischen Lebens- oder Berufsumständen (Berufliche Exposition). So sind Menschen, welche einen Beruf ausüben, der im Zusammenhang mit offenem Feuer oder Chemikalien steht,  ebenso betroffen wie Landwirte (Staub-Exposition) und Menschen mit einer Veranlagung zu einem empfindlichen Atemsystem. Menschen die häufig eine Atemwegserkrankung haben und an Infekten leiden, können ebenfalls zu einer Erkrankung mit COPD neigen.

Zu den typischen Symptomen gehören Atemnot, starker Husten und Auswurf. Es gibt vier verschieden Stufen dieser Krankheit, wobei Stufe 1 eine leichte COPD ist und Stufe 4 eine Langzeitversorgung mit Sauerstoff voraussetzt. Hier kann sich der Körper nicht mehr selbst mit ausreichend Sauerstoff versorgen.

Wie auch das Rauchen an sich, hat auch die COPD eine Auswirkung auf den ganzen Körper.

Asthma – Leben mit einem Inhalator

Asthma ist eine weitverbreitete chronische Erkrankung der Lunge. Leider stellte man fest, dass die Anzahl der Asthmatiker in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen hat. Aber wie kommt es zu dieser Krankheit? Auch wenn die Medizin in vielen Bereichen sehr weit ist und einige Krankheiten ausgelöscht werden konnten, gibt es für viele Krankheiten keine eindeutige Ursache (und Behandlung). So auch beim Asthma. Man geht von mehreren Faktoren aus, die sowohl einzeln auch als zusammen auftreten können und Asthma auslösen. Dazu gehören

  • Neurodermitis (Hauterkrankgung)
  • Heuschnupfen (also Allergien an sich)
  • erbliche Veranlagungen
  • Rauchen während der Schwangerschaft
  • Rauchen an sich sowie Passiv-Rauchen

Was passiert bei einem Asthma-Anfall?

Das Problem von Asthma ist, dass es zu einer Verengung der Bronchien kommen kann und sich somit die Luft staut. Das Einatmen klappt noch ganz gut, aber das Ausatmen nicht mehr. Zudem können umliegende Muskeln verkrampfen, was das Ausatmen natürlich erschwert. Es kommt also Luft rein, aber nicht mehr raus. Irgendwann ist die Luft natürlich „tot“, also nicht mehr für unseren Körper zu gebrauchen und es kommt zu einer Schock-ähnlichen Reaktion. Asthma-Patienten bekommen dann Panik und ringen um Luft – vor dem inneren Auge spielt sich ein Kampf ums Überleben ab. Dann sollte man ein Asthma-Spray zur Seite haben. Durch das Inhalieren lösen sich die Krämpfe und die Bronchien entspannen sich wieder. Selbst wenn man Asthma hat, bedeutet das nicht, dass man unter einem Anfall leiden muss, denn dafür gibt es Auslöser die man (ver)meiden kann! Dazu gehören

  • Körperliche Anstrengung (Anstrengungsasthma)
  • Kälte
  • Tabakrauch
  • Parfüm
  • Luftschadstoffe (Ozon, Stickstoffdioxid)
  • Stress
  • Metalldämpfe oder Halogene (vor allem im Beruf)

Wir sind natürlich auch realistisch: man kann nicht immer und überall ALLE Faktoren beeinflussen bzw. vermeiden. Alleine beim Spazierengehen durch eine volle Innenstadt im Winter kann bereits vier dieser Auslöser „aktivieren“ (Kälte, Parfüm, Stress, Tabakrauch).

Fazit

Asthma und COPD gehören zu den häufigsten Lungenerkrankungen, welche einen chronischen Krankheitsverlauf haben. Die größte Gefahr für eine gesunde Lunge ist der Rauch einer Zigarette, egal ob aktiv oder passiv geraucht wird. Natürlich gehört auch die Luft in Großstädten oder Industriegebieten zu den Risikofaktoren und eigentlich kann man es nie zu 100% ausschließen, giftige oder karzinogene Substanzen einzuatmen. Trotzdem sollte man darauf achten, durch regelmäßigen Sport, vor allem Ausdauersportarten und das Atmen in freier Natur (z.B. im Wald oder am Meer) die Arbeit der Lunge positiv zu unterstützen. Im nächsten Teil gehen wir dann auf die sportlichen Aspekte ein.