Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. In dieser Reihe geht es um die Anatomie des Menschen, speziell um die Lunge. Wir erklären, was das Organ für Funktionen besitzt und wie es funktioniert. Natürlich gehen wir auch auf den Nutzen für Sportler ein. Viel Spaß beim lesen!
Anatomie des Menschen: Die Lunge
Vom ersten bis zum letzten Atemzug – so oder so ähnlich könnte man das Leben eines Lebewesens beschreiben. Es beginnt mit dem ersten und endet mit dem letzten Atemzug. Atmen ist für uns so selbstverständlich wie der tägliche Wechsel zwischen Tag und Nacht, die Jahreszeiten oder der Schlaf. Manchmal atmen wir bewusst, aber die meiste Zeit denken wir nicht daran ein- und auszuatmen. Ein erwachsener Mensch atmet in Ruhe circa 12-16 Mal pro Minute, Säuglinge hingegen bis zu 40 Mal! Was passiert, wenn wir atmen? Kurz und einfach gesagt: es findet ein Austausch zwischen frischer und verbrauchter Luft statt.
Aufbau der Lunge
Die Atmung wird grob in Brust- und Bauchatmung unterteilt, zumindest wenn es um den Atemgasaustausch geht. In der Medizin unterscheidet man in äußere und innere Atmung:
- Die äußere Atmung bezeichnet den Atemgasaustausch
- Die innere Atmung bezeichnet die Zellatmung bei der biologische Prozesse u.a. die Gewinnung von ATP (Adenosintriphosphat -> DAS Energiemolekül) begünstigen und organische Verbindungen oxidiert werden.
Wir denken eher an die Lunge und das Zwerchfell. Viele Menschen wissen es nicht, aber die Lunge DIENT nur der Atmung. Die Lunge „zieht“ keine Luft aktiv in den Körper. Dieser Prozess beruht auf dem Zusammenziehen und dem Entspannen der umliegenden Muskeln.
Die Lunge ist eigentlich ein Organ mit zwei Teilen – die linke Lunge (Pulmo sinister) und die rechte Lunge (Pulmo dexter). Beide Lungen sind nochmals in Lungenlappen (Lobi pulmonis) unterteilt. Die linke Lunge wird in zwei, die rechte Lunge in drei Lappen geteilt. Diese Lappen lassen sich noch einmal in weitere 19 Segmente (rechts 10, links 9) aufteilen (Segmenta bronchopulmonalia). Damit diese auch mit Nährstoffen versorgt werden, besitzt jedes Segment einen Segmentbronchus und eine Segmentarterie.
Beide Lungen grenzen an den Hauptbronchus und besitzen jeweils Sekundär- und Teritärbronchien sowie kleine Bronchien. Der Bronchialbaum fasst die Atemwege in der Lunge zusammen. Die kleinen Bronchien setzen sich nochmal aus den Alveolen zusammen, an deren Enden die Lungenbläschen sitzen. Hier findet der eigentliche Gasaustausch statt. Das ist auch die Hauptaufgabe der Lunge. Sie versorgt unseren Blutkreislauf mit Sauerstoff, welcher über das Herz dann in alle anderen Organe und Zellen verteilt wird, und entsorgt die verbrauchte Luft bzw. das Kohlendioxid aus unserem Blut. Ein einfacher, aber überlebenswichtiger Prozess!
Interessant: die Gesamtoberfläche der Alveolen liegt bei ca. 140 m²!
Luft rein, Luft raus – wie atmen wir?
Wir können entweder über die Nase oder den Mund atmen. Bei der Nasenatmung werden bereits in der Nase durch die Nasenhaare größere Fremdkörper gefiltert. Im weiteren Schritt wird die Luft durch die Nasenschleimhäute gereinigt, angewärmt und angefeuchtet. Über den Rachen gelangt die Luft dann in die Luftröhre, welche unterhalb der Stimmbänder beginnt. Die Reise endet dann in den Lungenbläschen (und später in den Zellen).
Das Einatmen (Inspiration) wird durch die Atemmuskulatur und Hilfsmuskeln unterstützt. Dadurch vergrößert sich das Volumen des Brustkörpers sowie des Zwerchfells (Bauchatmung). Die Lunge dehnt sich aus und es entsteht ein Unterdruck, welcher Luft in die Atemwege strömen lässt.
Bei der Exspiration, also dem Ausatmen, wir die Atemmuskulatur entspannt und wir atmen aus.
Atmen wir über den Bauch, fließt die Luft trotzdem in die Lunge. Der Unterschied ist lediglich, dass die Inspiration über die Kontraktion des Zwerchfells stattfindet. Die Form der Atmung wird eigentlich nur in Ruhephasen angewendet, da sie Energie-effizient abläuft – und unser Körper immer Energie sparen möchte wo es nur geht!
Wir atmen nicht (immer) bewusst, können es aber steuern!
Unser Gehirn, die zentrale Steuerungseinheit unserer Körpers, ist auch für die Atmung zuständig. Mittels der Medulla oblongata, dem Atemzentrum, regelt es die Länge der Atemzüge und deren Intensität. Steigt der Kohlendioxidgehalt im Blut an, wird ein Atemreiz ausgelöst. Das passiert so schnell und so häufig, dass wir das gar nicht selbst übernehmen könnten. Man stelle sich vor, man müsste jeden Atemzug, sein ganzes Leben lang, selbst vornehmen. Wahrscheinlich probierst du gerade beim Lesen dieser Sätze, dich auf deine Atmung zu konzentrieren (spätestens JETZT).
Die Atemfrequenz ist natürlich abhängig vom Aktivitätsgrad. Eine höhere Atemfrequenz geht mit einem höheren Puls einher.
Zusammenfassung
Unsere Lunge ist ein wichtiges Organ (welches ist das nicht?) welches dafür sorgt, dass unser Blut mit Sauerstoff versorgt und von Kohlendioxid befreit wird. Theoretisch können wir sogar mit nur einem Lungenflügel leben, praktisch sind wir dann sehr eingeschränkt. Aber wie jedes Organ kann auch die Lunge geschädigt und krank werden. Welche Lungenkrankheiten es gibt und wie sich z.B. das Rauchen von Zigaretten auf unsere Lunge auswirkt, erklären wir im nächsten Teil. Zudem werden wir auf die sportliche Leistungsfähigkeit eingehen und erklären, wie sich die Atmung beim Krafttraining auswirkt.