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Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. Heute haben wir einen Artikel über die Aminosäure L-Cystein und deren Wirkung auf den Kater nach einer durchzechten Nacht. Viel Spaß beim Lesen!

 

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Viele Sportler achten bis auf das kleinste Detail wenn es um ihre Ernährung geht. Jede Kalorie wird analysiert, jedes Lebensmittel auf den Gramm genau dokumentiert. Aber es kommt immer wieder vor, dass der ein oder andere zu tief ins Glas schaut. Die Folgen sind oft unangenehm und immer wieder hört man den selben Satz “ich trinke nie wieder!”. Kaum steht die nächste Party an, ist dieses Vorhaben wie von Geisterhand verschwunden. Zum Thema Alkohol gibt es immer wieder Diskussionen – gerade im Bezug auf die Gefahr hin, sich oder einen anderen Menschen bei Missbrauch von Alkohol zu verletzen. Nicht umsonst wird Alkohol auch als Droge bezeichnet – Alkohol kann abhängig machen, ist überall verfügbar und das noch sehr kostengünstig. Man kann natürlich nicht jeden Menschen anleinen oder an die Hand nehmen – zumal der Staat auch daran verdient und der komplette Verzicht auf Alkohol und die damit verbundenen Steuereinnahmen ein erhebliches Loch in die Staatskassen reißen würde. Aber wir wollen Alkohol nicht verteufeln! Jeder Mensch kann und muss selbst entscheiden, ob und wie viel er konsumiert. Spätestens wenn man merkt, dass man ohne Alkohol “nicht kann”, sollte man sich professioneller Hilfe zuwenden.

Jetzt steht das Wochenende wieder vor der Tür. Viele Menschen gehen schon am Donnerstagabend in Clubs und Discos. Früh ins Bett und nüchtern zur Arbeit, das packen nicht alle.

 

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Im Jahre 1974 wurde eine Studie an Ratten durchgeführt, um die Wirkung von Alkohol zu erforschen. Alkohol ist an sich nicht stark toxisch und auch nicht der Hauptverantwortliche für den so genannten „Hangover“ am nächsten Tag. Es ist vielmehr die Substanz Acetaldehyde [oder auch Acetyl-Aldehyde]. Wir haben ein Enzym (alcohol-dehydrogenase), welches das Acetaldehyde in Acetat umwandelt – und Acetat ist eigentlich harmlos. Trinken wir lange Zeit nichts, „verlernt“ unser Körper dieses Enzym bereitzustellen und der Kater fällt schwerer aus, als bei regelmäßigem Konsum (es ist also nicht die Gewohnheit, sondern die Fähigkeit das Alkohol-spaltende Enzym zu produzieren, was das Trinken „bekömmlicher“ macht).

Würde man also einen Weg finden, die Enzym-Aktivität zu steigern, hätte man auch eine „Waffe“ gegen den Kater.

 

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Ist Whey ein Mittel, mit dem man den Kater minimieren kann?

 

Eine Möglichkeit ist die Zufuhr von L-Cystein. Das ist auch gar keine so schlechte Idee, denn L-Cystein ist ein Baustein von Glutathion, und Glutathion (ein Tri-Peptid) wird für die Acetaidehyde-Dehydrogense gebraucht.

Die Forscher gaben den Ratten eine sehr hohe Dosis Acetaldehyde, welche den Effekt eines starken Katers/Hangovers imitieren sollte. Die blaue Kurve im folgenden Bild zeigt, dass 90% der Ratten innerhalb 1 Tages gestorben sind.

In einem zweiten Versuch gab man den Ratten erneut diese hohe Menge Acetaldehyde, diesmal aber noch zusätzlich L-Cystein (das menschliche Äquivalent beträgt 3 Gramm für einen 80kg schweren Menschen). Bei diesem Versuch sind „nur“ 20% der Ratten gestorben. Das bedeutet, dass Cystein die Aktivität des Acetaldehyde-Dehydrogenase-Enzyms deutlich steigert!

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Natürlich sollte man bei solchen Studien vorsichtig sein, da man sie schnell falsch interpretieren kann und die Ergebnisse oft als „Wunder“ bezeichnet werden. Alkohol ist eine (legale) Droge und sollte nicht verharmlost werden! Wer seinen Kater am nächsten Morgen deutlich reduzieren möchte, sollte also die Finger vom Alkohol lassen, deutlich weniger trinken oder über den Tag mehr Protein zuführen. Whey enthält ebenfalls Cystein und ein Sportler sollte unabhängig von dem Vorhaben, einem Hangover vorzubeugen, genug Proteine zuführen. Ein weiteres „gutes“ Mittel ist Vitamin B1. Es hat ähnliche Wirkungen wir Cystein und verstärkt diese sogar noch!

 

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Quelle: //www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4842541