Liebe Leserinnen und Leser, liebe Anhänger von Zec+, die Fitness-Szene redet, forscht und diskutiert in regelmäßigen Abständen über die Verwendung, die Gewichtung und den Einsatz der verschiedenen Fettsäurearten. Die Rede ist von gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Vertretern, gemeint sind hier jedoch immer sog. langkettige Fettsäuren. Mittelkettige Fettsäuren sind nur sehr selten Inhalt von Diskussionen in Foren sowie Artikeln in Büchern oder in BLOGs namhafter Firmen und Seitenbetreiber.
Kokosöl – Das Öl der besonderen Art
Wer sich die Zeit nimmt wird sich nach studieren des heutigen Artikels gemeinsam mit mir die Frage des WARUM stellen.
Was gerade Kokosöl damit zu tun hat und welch wirklich besondere Eigenschaften in Kokosöl stecken erfahren Sie jetzt.
Viel Spaß bei meinen Ausführungen.
Ketone
Das Gehirn als Zuckerfresser
Das durchschnittliche Menschenhirn hat einen täglichen Verbrauch an Glucose von 110-150g pro Tag. Diese Glucose kann entweder aus Zucker, sprich aus der Nahrung oder vom Körper selbst über den Abbau anderer Substrate in der Leber stammen. Im Rahmen des besagten Abbaus, auch genannt Glukoneogenese, ist es möglich etwa 130g Glucose pro Tag zu produzieren. Leider wird hierfür bevorzugt Protein verstoffwechselt.
Unser Gehirn verbraucht bei Verfügbarkeit täglich bis zu 150g Glukose
Ketone als Ersatz-Energie
Ketone stellen die alternative Energiequelle für unser Gehirn dar. Es erscheint nur logisch, dass wir bei Glucosemangel nicht sofort an Hirntod sterben sondern uns eines Ersatzweges zur Energieversorgung bedienen müssen. Neben dem Gehirn können sich auch unser Herz und unsere Muskeln von Ketonen ernähren wenngleich diese Einrichtungen unseres Körpers im Gegensatz zum Gehirn neben Glukose und Ketonen auch Fettsäuren als Energiequelle nutzen können.
Unter Glukosemangel greift zunächst immer die Glukoneogenese für eine bestimmte Zeit unser Körper aktiviert dann aber schnell die Produktion von Ketonkörpern da es aus evolutionärer Sicht natürlich verheerend wäre, alle zur Nahrungsbeschaffung benötigen Muskelproteine in Zucker umzuwandeln um damit das Gehirn zu versorgen. Die Bildung von Ketonen findet in der Leber statt. Zu deren Herstellung werden entweder Fettsäuren aus dem Blutstrom (sprich Nahrungsfette) oder aber gerne auch Fettsäuren aus den Fettdepots herangezogen.
Für die Umstellung von einer Glukoseverstoffwechslung auf eine Energieversorgung aus Ketonen braucht das Gehirn ein paar Tage. In dieser Zeit kann es zu leichten Leistungseinbußen wie beispielsweise Konzentrationsschwierigkeiten kommen. Dies ist jedoch nicht als Nachteil einer Energiegewinnung aus Ketonen zu verstehen, im Gegenteil einige Forscher sehen in Ketonen sogar eine Art „Super-Treibstoff“
Ketone können unserem Körper als vollwertiger Ersatz für Glukose dienen
Ketone trotz nicht ketogener Diät
Es ist falsch zu denken, dass wir Ketone ausschließlich dann bilden wenn wir uns strikt ketogen ernähren. Unsere Leber produziert immer eine bestimmte Menge davon, wesentlich mehr aber eben in einem Zustand bei dem die gesamte Energiebereitstellung des Körpers davon abhängt.
Bereits nach 90 Minuten laufen treten in unserem Blut Ketonkörperwerte von 0,25mmol/l (beta-Hydroxybutyrat) auf. 0,25-0,5mmol/l lassen sich nach dem Verzehr von MCT- oder Kokosöl feststellen. Bei einer streng kohlenhydratreduzierten Diät mit einer Aufnahmemenge unter 50g pro Tag werden Werte von 1-3mmol/l gemessen,. Klassische ketogene Diäten im Bereich von 20g pro Tag führen zu Werten von 2-5mmol/l. Wer mehrere Tage hungert muss mit Werten von 2-7mmol/l rechnen.
Ketone sind allgegenwärtig und treten bei weitem nicht nur während einer ketogenen Diät auf
Vorsicht Ketoazidose
Unter einer Ketoazidose versteht man ein Überaufkommen an Ketonen in der Blutbahn welches zu einer Übersäuerung führt. Derartige Ketoazidosen sind eher selten. Sie treten etwas häufiger bei Typ-1-Diabetikern auf wenn deren Insulinspiegel zu stark in den Keller fällt. Starker Insulinmangel führt dazu, dass die Fettzellen schlagartig große Mengen Fettsäuren ins Blut abgeben die dann weiter zur Leber wandern und dort in Ketone umgewandelt werden.
Zum Vergleich: Bei einer Ketoazidose treten Blutwerte bis 25mmol/l auf.
Unter normalen Bedingungen ist eine Ketoazidose eher unwahrscheinlich
Ketone und Nervenzellen
Das Ketone als Energiesubstrat dienen können ist denke ich nun hinreichend erklärt. Interessant ist die Tatsache, dass in der Behandlung vieler Krankheiten wie beispielsweise Alzheimer, Krebs, Morbus Cushing, oder bei einem Schädel-Hirntrauma auf ketogene Ernährungsweisen gesetzt wird um von den neuroprotektiven Eigenschaften von Ketonen zu profitieren. Ketone schützen neben ihrer Eigenschaft als Energiesubstrat auch Nervenzellen vor freien Radikalen und können sogar die Regeneration von Nervenzellen fördern.
Wichtig
Bei Erkrankungen der Leber sollte eine ketogene niemals ohne ärztliche Aufsicht durchgeführt werden da die Leber das zentrale Organ im Ketonstoffwechsel darstellt
Ketone schützen Nervenzellen vor radikalen Angriffen
……WAS HAT DAS ALLES NUN MIT KOKOSÖL ZU TUN?
Das erfahren Sie liebe Leserinnen und Leser in Teil 2. Die Spannung steigt, mir war es jedoch wichtig Ihnen in Teil 1 ein gewisses Basiswissen zu vermitteln mit dem Sie nun bestens vorbereitet einige der Vorzüge von Kokosöl kennen lernen können.
In diesem Sinne verbleibe ich mit sportlichem Gruß
Holger Gugg
www.body-coaches.de