Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. Es gibt wieder einen Teil der Motivations-Reihe, heute mit dem Thema der Visualisierung und der Frage, ob uns diese zum Erfolg bringt oder nicht. Viel Spaß beim Lesen!
Wer kennt nicht den Spruch aus seiner Schulzeit „du bist ein Tagträumer und starrst während des Unterrichts aus dem Fenster„? Ein Satz, den viele von euch oder eure Eltern beim Elternabend gehört haben. Aber, welche Bedeutung hat solch ein Spruch von einem Menschen, der sein „Leben“ damit verbringt, anderen Menschen ein Wissen zu vermitteln, was nicht immer etwas mit dem „Leben an sich“ zu tun hat? Tatsache ist, dass Lehrer Jahr für Jahr einen fast identischen Inhaltsstoff an den Schüler vermitteln. Viele machen das nach wenigen Jahren aus dem „Effeff“, denn, der Geschichtsunterricht ändert sich alle Jahrzehnte, Fremdsprachen ändern sich auch eher selten und Mathematik ist ein Naturgesetz und somit so oder so festgelegt. Aber zurück zum Thema. Tagträumer dürft ihr nicht sein, sagte man euch. Aber was Lehrer oft unterschätzen ist die Macht der Visualisierung. Noch mal langsam VI-SUA-LI-SIE-RUNG. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Macht, welche uns unbewusst lenken kann – solange sie bewusst vorhanden ist. Jetzt denkst du dir „hä, was? Bewusst und unbewusst?“.
WAS ist jetzt eigentlich Visualisierung? Das Wort an sich bedeutet, dass man etwas „bildlich sichtbar“ macht. Wir arbeiten viel mit Bildern in den Motivations-Blogs, einfach damit man Dinge, die nicht verständlich sind, mit Dingen die jeder kennt erklärt. PS: Ein (sehr) guter Lehrer macht das auch, er erklärt euch Mathematik oder Physik anhand von Bildern!
Um euch die „Macht“ dieser Technik zu vermitteln gibt es eine beliebte und sehr gute Übung für alle, ob du daran glaubs oder nicht!
Stell dich schulterbrei hin. Die Arme hängen seitlich am Körper runter. Jetzt hebe eine Hand nach vorne und zeige mit dem Zeigefinger von dir weg. Versuche, mit deinem Finger so weit wie möglich nach rechts zu drehen, während deine Beine fest auf dem Boden stehen. Merke dir, wie weit du dich nach rechts drehen konntest.
Drehe dich zurück in die Ausgangsposition und schließe jetzt deine Augen. Versuche dir vorzustellen, wie du das Ergebnis vom 1. Mal übertriffst und dein Finger am Ende doppelt so weit nach rechts zeigt. Das „Bild“ muss klar und deutlich sein. Präge dir die Position ein. Wiederhole die Übung mit offenen Augen und staune. Der Durchschnitt schafft es, sich mindestens 25% weiter zu drehen als davor. 50-80% sind machbar. Jetzt kommt die Preisfrage: Warum hat das nicht beim 1. Mal funktioniert? Antwort -> weil du dich selbst in deiner Möglichkeit limitiert hast. Beim Visualisieren ist folgendes passiert. Deine Vorstellung hat dein Nervensystem darauf „vorbereitet“ mehr zu leisten. Denn das Potential – dein Potential! – war schon beim 1. Versuch vorhanden. Verstehst du? Deinem Potential wurde nichts physisch hinzugefügt, deine Muskeln wurden nicht stärker oder elastischer und deine Wirbelsäule nicht beweglicher. Was sich geändert hat, war deine „Sicht der Dinge„.
Der aufmerksame Leser hat festgestellt, dass „der Weg“ zum Ziel nicht beschrieben wurde. Du hast dir nur vorstellen sollen, wie du dein vorheriges Ergebnis übertriffst. Du solltest nur das Ergebnis Visualisieren. Warum? Das werden dir jetzt sehr viele Menschen, welche heute vielen anderen Menschen als Vorbilder und Inspiration dienen, bestätigen – Wenn du siehst, wohin du gehen willst, wird sich der Weg von alleine ebnen. Das ist eine typische Technik, welche bei Hochleistungssportlern angewendet wird. Wenn Sportler oder Mannschaften in einer Krise stecken, liegt es oft daran (eigentlich zu 99%!), dass sie sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren, sondern die aktuelle (negative) Leistung forcieren. Der nächste Schritt zum Erfolg ist folgender: Gedanken lenken Emotionen. Jeder der etwas „fühlt“ macht das, weil er an „etwas“ denkt. Man verbindet eine schon erlebte Situation (Erfahrung) mit dem Gefühl. Jeder kennt das, vor allem Männer: Ihr seht jemanden, der einen Schlag oder Tritt in die Weichteile bekommt. Automatisch „fühlt“ ihr seinen Schmerz – aufgrund eigener Erfahrung. Menschen mit viel Erfahrung können sich gut in andere Menschen hineinversetzen und Empathie (Mitgefühl) zeigen. Wenn du es also schaffst, durch Visualisierung ein Gefühl auszulösen – ist das dann nicht etwas, was erstrebenswert ist? Eine Technik, die dich in jeder Situation deines Lebens Herr der Lage sein lässt, Herr über deine Gefühle? JA DAS IST ES!
Klingt das jetzt zu schön um wahr zu sein? Nein, nur die meisten Menschen glauben nicht daran, dass etwas so einfaches so große Erfolge nach sich zieht. Vorsicht: Wer jetzt glaubt, man kann ALLES visualisieren und es trifft definitiv ein, liegt falsch! Wer sich vorstellt, er könnte fliegen, wird wohl enttäuscht sein. ABER -> man muss es nur richtig „deuten“ können. Wenn ich mir vorstelle, ich könne fliegen, kann das „fliegen“ ein Platzhalter für etwas anderes, ähnliches sein. Vielleicht bekommt man später die Chance, unerwartet einen Flugschein zu machen?! Oder man absolviert einen Fallschirmsprung. Verstehst du? Wenn du dir vorstellst, sagen wir als Fußballspieler, dass du ein Tor schießt. Du siehst genau wie der Ball am Torwart in den rechten Winkeln fliegt. Später, im Spiel, schießt du ein Tor und der Ball fliegt links am Torwart vorbei und in den linken Winkel. Ist deine Visualisierung jetzt „gescheitert“? Was dir damit gesagt sein soll, ist, dass dein Ziel immer auch einen gewissen Grad an Realismus benötigt. Es ist eine Definitionssache. „Reich“ werden und „der reichste Mensch der Welt aller Zeiten“ ist ein großer Unterschied, aber das Eine ist erreichbar und sicher erfüllt das für die meisten Menschen seinen Zweck.
Die Frage, die es jetzt zu klären gilt: Was bringt mir das als Athlet/Sportler? Wenn du dein Ziel, sei es eine Gewichts- oder Kraftsteigerung, der Verlust von Körperdepotfett oder ein gesundes, athletisches und beschwerdefreies Leben, dann kann dir die Technik der Visualisierung eine Menge Vorteile bieten. Zum Einen lässt sich dein Ziel immer korrigieren, immer. Aber es musst nicht.
Solange du an dein Ziel bzw. Ergebnis glaubst, kannst du es erreichen und du musst dir nicht mal Gedanken über das „wie“ machen. Vielleicht ist das „wie“ für Sportler eher ein „Grundsatz“. Denn jeder weiß, um einen muskulösen Körper zu bestizen muss man trainieren und sportspezifische Übungen absolvieren. Aber man kann das Visualisieren immer und täglich anwenden, um auch die „kleinen Schritte“ zu visualisieren. Ein Beispiel: Dein Ergebnis, welches du visualisiert und fixiert hast, ist das Gewinnen einer Meisterschaft (Bodybuilding, Mannschaftssport, Schönheitswettbewerb etc.). Jetzt weißt du auch, um dieses Ziel zu erreichen musst du dich bewusst ernähren, hart an dir arbeiten und regelmäßige Kontrollen einführen. Du kannst jetzt auch jedes Training das du absolvierst visualisieren. Du kannst dir nach dem Aufstehen am frühen Morgen deinen Tag visualisieren oder das nächste Telefonat mit Geschäftspartnern. Für „uns“ Bodybuilder ist der beste Weg zu einer erfolgreichen Trainingseinheit, das Visualisieren des kommenden Trainings. Also schon auf dem Weg zum Fitnessstudio im Auto, im Bus oder zu Fuß kann man sich genau vorstellen, wie man sich nach dem Training fühlt, wie sich die Muskeln anfühlen werden und welchen Erfolg man hatte (Steigerung der Kraftwerte). Ein weiterer, durchaus wichtiger und vorteilhafter Aspekt ist der, dass man durch Visualisieren Bewegungen „lernen“ kann ohne sie tatsächlich auszuführen. Oha! Also kann ich (theoretisch?) Skifahren lernen, ohne selbst auf Ski zu stehen? Theoretisch, JA! Denn unser Gehirn – und da solltest du dir gut einprägen – kann nicht unterscheiden, ob wir etwas physisch tatsächlich tun, oder ob wir das nur denken. Natürlich wirst du kein Profi-Skifahrer nur durch Gedanken. Aber du kannst dir theoretisch jegliche „Eigenschaft“ aneignen die du wilst.
Visualisierung und das Lenken von Gedanken sind 2 mächtige Tools, welche dir nicht nur bei deinen sportlichen Zielen enorme Vorteile bieten. Wenn du an das denkst, was du fühlen willst, fühlst du was du siehst…und das ist ein Kreislauf in beide Richtungen. Wenn du negativ denkst, fühlst du negativ und handelst unvorteilhaft. „Think positiv“ ist nicht nur eine dahergesagte Floskel, sondern wird sogar in der Psycho- und Physiotherapie angewendet und gepredigt!