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Fachlich korrekt wird der Vitalpilz Löwenmähne als Hericium bezeichnet. Seit Jahrhunderten ist er fester Bestandteil der traditionellen, chinesischen Medizin und wirkt auf verschiedene Weisen. Je nach Region ist er auch als Affenkopfpilz oder Igelstachelbart bekannt, wobei in Deutschland Löwenmähne (Lions Mane) der geläufigste Name ist. Verwendet wird er primär zur Steigerung der Vitalität und zur Reduktion von Stress. Laut Wissenschaft und insbesondere laut TCM gibt es weit mehr Anwendungsfälle.

Was ist Löwenmähne für ein Pilz?

Die Löwenmähne stammt aus Asien, Nordamerika und Europa. In der freien Natur kommt der seltene Vitalpilz nur äußerst selten vor. Stattdessen wird er direkt gezüchtet und dann als Pulver oder Extrakt verkauft. Bei gehäuftem Vorkommen und in Regionen mit großer Produktion kann der Vitalpilz zusätzlich als vegetarischer oder veganer Ernährungsbestandteil eingesetzt werden. Er ist groß und lässt sich daher in dicke Scheiben schneiden. Gebraten wie Fleisch schmeckt er sanft zitronig und kommt daher gut an.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Löwenmähne

Der Name kommt nicht von ungefähr. Der Pilz sieht aus wie die Mähne eines Löwen!

Nicht nur als Bestandteil der Ernährung, sondern auch als Mittel zur Steigerung der Vitalität ist die Löwenmähne beliebt. Warum auch die TCM so stark darauf schwört, lässt sich mit den Inhaltsstoffen erklären. Die Hauptrolle spielen essenzielle Aminosäuren, die vom menschlichen Körper dringend benötigt werden. Er ist allerdings nicht bei allen 20 Stück in der Lage, sie selbstständig herzustellen. Über die durchschnittliche Ernährung werden nur wenige Aminosäuren aufgenommen. Der Verzehr des Vitalpilzes kann den Bedarf decken, da er voll von allen essenziellen Aminosäuren ist. Vor allem Vegetarier profitieren davon, denn gerade Eiweißbausteine kommen bei fleischloser Ernährung zu kurz.

Vitamine und Mineralstoffe bringt Löwenmähne außerdem mit sich. Kalium, Natrium und Eisen können dem Körper zur Verfügung gestellt werden, allerdings ist hier kein Vorteil gegenüber anderer Speisepilze zu sehen. Entscheidender ist der Blick auf Vitamin D, das in der Löwenmähne zu großen Anteilen steckt. Das Sonnenvitamin kann vom Körper nur bei ausreichender Sonnenbestrahlung hergestellt werden. Pilze wie die Löwenmähne und wenige Fischsorten sind außerdem Lieferanten des dringend nötigen Vitamins.

Dritter und wichtiger Bestandteil sind Polysaccharide. Sie sind zu einem großen Teil für die Wirksamkeit verantwortlich. Besonders bekannt sind HEP-1 und 2, die beiden Glykane sind bislang ausschließlich in der Löwenmähne enthalten. Ihre Aufgabe ist es, das Immunsystem zu stimulieren.

Löwenmähne bei Darmbeschwerden – häufige Nutzung

Der Vitalpilz soll aktivierende Eigenschaften auf die Magen-Darm-Schleimhaut haben können. Folglich wird er nicht nur bei akuter und chronischer Gastritis, sondern auch bei chronischen Darmkrankheiten wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa angewandt. Bislang hat die Wissenschaft allerdings noch keine Belege geliefert. Ursächlich für die berichtete Wirksamkeit könnte der Einfluss auf das Immunsystem sein. Ein gesunder Darm mit einer ausgewogenen Bakteriendichte (gesunde Bakterien) basiert auf gesunden Abwehrkräften. Bei chronisch-entzündlichen Darmentzündungen reagiert das Immunsystem über.

Wenn der Pilz in der Lage ist, für mehr Ausgeglichenheit der Abwehr zur Sorgen, lassen sich die berichteten, positiven Effekte erklären.

Hericium hat außerdem die Eigenschaft, antibakteriell zu wirken. Der Vitalpilz kommt häufig bei einem Befall des Magens mit dem Bakterium Helicobacter Pylori zum Einsatz. Statistisch gesehen leidet jeder fünfte Mensch unter einer Besiedelung mit dem Magenbakterium, ohne darüber in Kenntnis zu sein. Die Aktivierung führt zu Schmerzen des Magenbereichs mit immer wiederkehrenden Entzündungen.

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Das Nervensystem kann von der Nutzung von Löwenmähne profitieren

Ein weiterer Anwendungsbereich des Vitalpilzes ist das Nervensystem. Leiden Menschen unter Ängsten, Stress, Antriebslosigkeit und Depressionen, kommen häufig klassische Medikamente zum Einsatz. Die chinesische Naturheilkunde setzt primär auf Naturprodukte und so auch auf den Vitalpilz. Es gab bereits Studien die belegen, dass Löwenmähne zur Regeneration defekter Nervenzellen beitragen kann. Zusätzlich können Entzündungen gehemmt werden.

Eingesetzt wird er aber nicht nur bei psychischen Erkrankungen des Nervensystems, sondern auch bei Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Polyneuropathie und Nervenschäden aufgrund durchlittener Krankheiten wie Schlaganfälle. Dabei muss immer beachtet werden, dass es sich nicht um ein Wundermittel oder ein Allheilmittel handelt. Vitalpilze können dabei unterstützen, dem Körper mehr Kraft und Energie zu verleihen. Sie sind kein adäquater Ersatz für Medikamente und dürfen auf keinen Fall einfach ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden (bei bestehender Medikation).

Welche Nebenwirkungen kann Löwenmähne haben?

Prinzipiell kann jedes Produkt Nebenwirkungen haben, auch Naturprodukte wie Löwenmähne. Häufig wird allerdings von einer guten Verträglichkeit berichtet. In den ersten Anwendungstagen kann der Darm etwas empfindlich reagieren, da die Produktion gesunder Bakterien angeregt wird. Es lohnt sich, erst nur eine kleine Dosis einzunehmen und Stück für Stück zu steigern. Die Packungsbeilage gibt wertvolle Hinweise darauf, wie hoch die Tagesdosis ist.

Manchmal kann es zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen, wenn Löwenmähne neu eingenommen wird. Das ist ein bekanntes Phänomen aus dem Bereich Homöopathie. Der Körper reagiert auf die Substanz und die Beschwerden verstärken sich. Kurz darauf wird es dann besser. Sorgen sind überflüssig, solche Reaktionen sind nur ein Zeichen dafür, dass die Inhaltsstoffe wirken.

Wer bereits Medikamente einnimmt, sollte zuvor mit dem Arzt sprechen. Auch wenn es sich bei Vitalpilzen um ein Naturprodukt handelt, sind Wechselwirkungen nie auszuschließen. Gibt der Arzt das Okay, steht der Anwendung nichts im Wege. Auf gar keinen Fall dürfen bei positiver Wirksamkeit die bisherig eingenommenen Medikamente gegen den Vitalpilz ausgetauscht werden. Es handelt sich bei der Löwenmähne nicht um ein Wundermittel, sondern lediglich um eine Ergänzung zur klassischen Behandlung mit Arzneimitteln.

Wie passt Löwenmähne in den Alltag?

Für eine optimale Wirkung ist es wichtig, den Vitalpilz in den Alltag einzubauen. Die Anwendung am frühen Morgen sorgt dafür, dass der Tag von Anfang an vitaler begonnen wird. Kombinationen mit Cordyceps können dazu führen, dass auch beim Sport bessere Leistungen erzielt werden.

Bezüglich der Dosierung darf die Angabe auf der Verpackung nicht überschritten werden. Es ist besser, am Anfang lieber die halbe Dosierung zu nutzen, damit der Körper sich langsam an die Einnahme gewöhnt.

Fazit: Vielfältige Löwenmähne

Der Vitalpilz mit dem interessanten Namen kann vielfältig auf den Körper einwirken. Ob Linderung von Stimmungsschwankungen, Verbesserung von Unruhezuständen oder Stärkung des Immunsystems – die Berichte sind sehr positiv und die Wissenschaft wird wohl in absehbarer Zeit eindeutige Beweise für die Wirksamkeit liefern können.