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Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit dem BIO-Siegel, erklären was es bedeutet und ob BIO-Lebensmittel einen wirklichen Mehrwert besitzen. Ein interessantes Thema. Viel Spaß beim Lesen!

 

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Ist „BIO“ besser? Diese Frage hat sich jeder schon einmal gestellt. Gerade Sportler, die eine ausgewogene Ernährung einhalten, sollten nicht nur auf die Quantität achten sondern auch mal die Qualität ihrer Lebensmittel hinterfragen. Es gibt auch hier Gauner, die durch den Boom der Bio-Ware in den letzten 10 Jahren profitieren. „Nicht alles ist BIO, wo BIO draufsteht“ – dieses Zitat löste regelrecht einen Ansturm auf Discounter aus, die teilweise willkürlich irgendein erfundenes BIO-Siegel auf ihre Produkte geklebt haben. Aber hat ein Lebensmittel, das unkonventionell angebaut wurde, einen wirklichen Mehrwert für die Gesundheit? Oder wird nur der Geldbeutel etwas schmaler? Wir gehen der Sache auf den Grund.

 

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Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Lebensmittel mit einem BIO-Siegel versehen ist? Seit 1991 gibt es eine EU-Verordnung ((EWG) Nr. 2092/92) für Gemüse und Obst, seit 1999 enthält diese auch tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Milch und Eier. Diese Verordnung gilt als Gesetzesrecht und das in der ganzen EU. Dieses Gesetzesrecht steht sogar über den nationalen Gesetzen.

Das EU-Bio-Recht nennt Ziele und Grundsätze, die den ökologischen Landbau ausmachen. Diese Besonderheit wird gesetzlich nicht durch eine Betrachtung der Produkte definiert, insbesondere nicht durch Rückstandsmaximal- oder sonstige Analysewerte, sondern durch die detaillierte, prozessorientierte Definition des Verfahrens der biologischen Produktion. Das bedeutet, dass die Produktion (Prozess) der Lebensmittel streng geregelt und vorgeschrieben ist.

Die wichtigsten Faktoren sind aber, dass Tiere „artgerecht“ gehalten werden und keine Antibiotika und Wachstumshormone verabreicht bekommen. Bei Obst und Gemüse dürfen chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel verwendet werden, sie dürfen nicht gentechnisch verändert sein und auch der Einsatz von Kunstdünger ist untersagt.

In Deutschland haben wir eine besondere Situation. Denn die regionalen und nationalen BIO-Verbände haben zusätzlich eigene, viel strengere Voraussetzungen und Kontrollen eingeführt – diese sind teilweise stärker ausgeprägt als die EU es vorsieht! Ein weiteres Indiz dafür, dass wir in Deutschland in einem Land leben, welches gerade bei der Lebensmittelqualität besonders hochwertig ist – auch und vor allem wegen den ganzen „Skandalen“ in den letzten Jahren. Ähnlich wie in der Luftfahrt, führt jeder Skandal bzw. das Nichteinhalten von Regeln und Gesetzen dazu, dass diese noch strenger werden und die Kontrollen ausgebaut werden. Ein Land ohne Lebensmittelskandale hat entweder extrem strenge Richtlinien und überdurchschnittlich viele Kontrollen – oder sie werden „unter der Decke“ gehalten. Bitte nicht falsch verstehen, natürlich wünscht man niemandem einen solchen Skandal, der vielleicht sogar die Gesundheit gefährdet – aber auch das ist ein Indiz für strenge Kontrollen. Und hier können wir froh sein, dass in Deutschland so viel „bürokratisiert“ wird.

Vorsticht ist geboten, wenn es um die Beschreibung der Lebensmittel geht. Es ist auch geregelt, welche Bezeichnungen (z.B. bio, ökologisch) verwendet werden dürfen und welche nicht. Bio-Lebensmittel „müssen“ zudem nur zu 95% biologisch sein. Maximal 5% Inhaltsstoffe dürfen nicht-biologisch sein. Daneben gibt es eine Reihe von Bezeichnungen, die zwar nach BIO klingen, es aber nicht sind: Etwa: „kontrollierter Anbau“, „alternativ“, „integriert“, „natürliche Herstellung“ oder „kontrollierter Vertragsanbau“

Hier sieht man eine Tabelle, welche den Unterschied zwischen EU-Verordnung und den deutschen Verbänden zeigt.

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Was sind jetzt die Vor- und Nachteile von biologisch angebauten Lebensmittel? Um es kurz und knapp zu machen: Die Vorteile sind sehr überschaubar. Unzählige Studien wurden in den letzten 40-50 Jahren durchgeführt um zum Beispiel den Nährstoffgehalt von BIO-Obst und BIO-Gemüse festzustellen. Das ernüchternde Resultat: es ist ein Unentschieden. Und wenn eine Studie doch einen höheren Nährstoffgehalt z.B. in BIO-Gurken gefunden hat, ist dieser für den gesundheitlichen Aspekt nicht relevant! Eine Studie aus dem Jahre 2013 von der Universität Stanford [Quelle], kam zu dem Schluss, dass es keine „eindeutigen Beweise“ für einen höheren Nährstoffgehalt gibt, lediglich einen konsistent höheren Phosphor-Gehalt konnte man feststellen.

Fakt: ökologisch angebaute Lebensmittel haben keinen Mehrwert für die Gesundheit gegenüber konventionell angebauter Lebensmittel (bezüglich des Nährstoffgehalts)!

ABER: Durch die Verordnungen der EU und den nationalen Verbänden wird der Gebrauch von chemisch-synthetischen Pestiziden untersagt. Das bedeutet, dass der Pestizid-Gehalt von BIO-Lebensmittel 3 bis 5 Mal geringer ausfällt. Man könnte denken, dass dies einen besonderen Stellenwert hat, wenn es um die „Gesundheit“ geht. Hier kommt das zweite ABER:  Wissenschaftler sind sich einig, dass es chemisch betrachtet keinen Unterschied zwischen synthetischen und einem natürlich vorkommenden Pestizid gibt! Pestizid = Pestizid. Bei konventionellen Lebensmittel ist der Pestizid-Gehalt zwar 3 bis 5 Mal höher als bei BIO-Ware, aber selbst dieser Wert ist viel zu gering, als das es unserer Gesundheit schaden könnte!

 

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Wer auf tierische Produkte verzichtet und trotzdem eine sehr gute Qualität haben möchte, kann auf unser veganes Reis-Protein zurückgreifen.

 

Welchen Vorteil oder welche Vorteile hat denn ein BIO-Lebensmittel? Es muss doch was geben, wenn es schon teurer ist oder? Ja! Ein wesentlicher Vorteil ist die Nachhaltigkeit der Anbauböden und UNSERER Erde. Es wird nicht unnötig viel Wasser vergeudet. Tiere werden zudem artgerecht gehalten und nicht in Massenzuchthäusern. Sie „genießen“ einen viel größeren Lebensraum und der Stressfaktor bei diesen Tieren ist nachgewiesen viel geringer. Geschmacklich konnte man bei Fleischprodukten keinen eindeutigen Sieger ernennen – auch hier steht es Unentschieden.

Gibt es auch Nachteile? Ja, die gibt es auch. Der Preis ist ein Nachteil. Viele Menschen argumentieren damit, keine BIO-Produkte zu wählen, weil sie teurer sind. Das trifft aber nicht überall zu! Getreide-Produkte aus ökologischem Anbau sind mittlerweile dem Preis von konventioneller Ware sehr nahe. Wo man kräftig draufzahlt ist bei BIO-Eiern. Hier kann der Aufschlag zwischen 100 und 200% liegen. Ein weitere Nachteil ist, dass BIO-Lebensmittel „aus der Region“ auch gleichzeitig saisonale Ware ist. Im Winter gibt es einfach keine BIO-Erdbeeren aus Deutschland, Punkt. Wer diese trotzdem haben möchte, muss wohl auch die höhere Umweltbelastung durch den Transport aus einer wärmen Region der Erde in Kauf nehmen. Und hier wäre der „BIO-Gedanke“ eher als Doppelmoral zu betrachten.

 

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Manche Menschen ernähren sich Vegan, andere lieben Fleisch. So finden wir auch bei dem Thema BIO-Lebensmittel Freunde und Menschen, denen es egal ist wie ein Tier gehalten wird, Hauptsache das Steak schmeckt. Wir können mi gutem Gewissen sagen: konventionell angebautes Gemüse und Obst ist nicht schlechter als jenes mit einem BIO-Siegel. Bei tierischen Erzeugnissen sollte man sich jedoch Gedanken über die Tierhaltung machen. BIO stellt besonders im Hinblick auf die Erhaltung der Ökosysteme eine gute Wahl dar. Ein BIO-Siegel verspricht nicht eine bessere Gesundheit, aber es garantiert die wohl strengsten Kontrollmechanismen im Lebensmittelbereich!

 

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