Hallo liebe Zec+ Community. Heute haben wir einen Artikel für euch, in dem wir erläutern, welches Whey-Protein bzw. welche Form davon zu welchem Zeitpunkt ideal ist. Viel Spaß beim Lesen!
Welches Whey ist das Beste?
Es gibt viele verschiedene Proteine auf dem Supplement-Markt. Es gibt Milchproteine, Rindfleischproteine, Erbsenproteine, Sojaproteine, Reisproteine, Hanfproteine und andere pflanzliche Proteine. So gibt es Konzentrate, Isolate und Hydrolysate. Welches ist jetzt gut, sehr gut und super gut? Wir klären auf und beschäftigen uns mit Whey Protein, welches aus dem Molkenanteil der Milch gewonnen wird (der größere Anteil der Milch macht das Casein aus).
Whey Konzentrat vesus Whey Isolat
Das wohl günstigste und einfachste stellt das Whey Konzentrat dar. Durch spezielle Filtrationsverfahren kann der Proteingehalt auf bis zu 80% gebracht werden, was natürlich auch den Preis steigen lässt. Der
Proteingehalt von „einfachem“ Konzentrat (WPC80) pendelt sich i.d.R. zwischen 73 und 78% ein (ein WPC70 kann auch unter 70g/100g kommen!). Whey Konzentrat ist günstig und ein Einsteiger-Protein. Es erfüllt seinen Zweck als Proteinlieferant, versorgt deine Muskeln ideal mit bis zu 50% essentiellen Aminosäuren und ist durch einen moderat-geringen Gehalt an Fetten und Kohlenhydraten sehr schmackhaft. Ein Problem gibt es aber bei Whey Konzentrat. Es ist nicht frei von Laktose und somit für Menschen mit Laktoseintoleranz nur bedingt bis wenig geeignet. Ausnahme: Das Hinzufügen von Laktase macht das Protein bekömmlicher und verträglicher.
Etwas teurer wird es dann beim Whey Isolat. Hier sind praktisch wenig bis kaum Kohlenhydrate, keine Fette und wenig Laktose enthalten. Auch wenn einige Hersteller davon ausgehen und es so bewerben, kann man leider nicht behaupten, dass ein Isolat IMMER frei von Laktose ist! Der Proteingehalt ist höher als beim Konzentrat und Verträglichkeit ideal. Aufgrund dieser Eigenschaften wird es oft auch als „Wettkampfprotein“ bezeichnet, da viel Wettkampfathleten in ihrer Vorbereitung bevorzugt auf Isolat zurückgreifen, da es keine Kohlenhydrate besitzt und angeblich „kein Wasser zieht“. Das hängt natürlich von vielen anderen Faktoren ab und lässt sich nicht zu 100% auf ein Whey-Protein zurückführen.
Beim Isolat gibt es mehrere Filtrationsverfahren. Das schonende Verfahren nennt sich Mikrofiltration und wird eingesetzt, um ein möglichst bioaktives Protein zu erhalten. Bioaktiv deswegen, weil das Protein nicht durch chemische Zusätze denaturiert wird und somit für den Körper an Wert verliert. Hier wird das Protein langsam, bei niedrigen Temperaturen und ohne Hilfsmittel gefiltert. Die „aggressivere“ Variante wäre die Ionenfiltration. Hier wird mit chemischen Zusätzen gearbeitet. Der Vorteil hier – man kann das Protein bestmöglich von Zusatzstoffen und unerwünschten Inhalten filtern, z.B. Laktose, welche sehr gering ausfällt. Hier können theoretisch sehr hohe Proteingehalte erreicht werden – was aber natürlich unter Berücksichtigung der Wertigkeit zu betrachten ist. Die Mikrofiltration hat noch den Vorteil, dass hier ein bis zu 10%er Anteil von Immunglobulinen erhalten bleibt, welche notwendig sind um das Immunsystem aufrecht zu erhalten. Nachteil von Isolaten ist der Preis.
Whey Isolat versus Whey Hydrolysat
Wir wissen jetzt, was Isolat ist. Was ist Hydrolysat? Man kann ein Whey aus Konzentrat oder Isolat hydrolysieren. Hier wird das jeweilige Protein enzymatisch aufgespalten und sozusagen „vorverdaut“. Durch extrem kurze Peptidketten kann das Protein schnellstmöglich vom Körper aufgenommen werden, also noch schneller als Isolat oder Konzentrat. Man spart sich also den Part der Verdauung im Körper. Welchen Vorteil das hat? Nun, Verdauung benötigt immer Energie. Die Energie muss von anderen „Prozessen“ abgezweigt werden. In der Phase nach dem Training ist euer Körper damit beschäftigt, Schäden zu reparieren. Wenn ihr ihn jetzt mit Verdauungsarbeit belästigt, teilt er seine Energie effizient auf. Die Verdauung hat i.d.R. immer Vorrang. Jetzt ist der Vorteil gegenüber Isolat nur gering, kann aber gerade für Hardcore-Sportler oder Wettkampfathleten das gewisse Etwas ausmachen.
Ideal ist ein Hydrolysat zur Versorgung mit Aminosäuren während des Sports. Gerade von Ausdauerathleten und Bodybuilder mit einem hohen Volumentraining, welche oft länger als 60 Minuten am Stück an ihre Grenzen gehen, profitieren von einem Whey Hydrolysat. Man sollte natürlich bei der Wahl des Hydrolysates darauf achten, dass es aus Isolat gewonnen wurde. Whey Protein Hydrolysat aus Konzentrat ist oft günstiger in der Herstellung und wird teurere Verkauft als Whey Isolat, einen nennenswerten Vorteil kann man hier aber nicht feststellen. Wenn es um die schnelle Versorgung mit dem bestmöglichen Protein geht, steht hydrolysiertes Whey Protein Isolat an 1. Stelle. Ein Nachteil: Der Geschmack von Hydrolysaten ist oft sehr bitter und die Schaumbildung ist auch höher als bei Konzentrat oder Isolat.
Whey Hydrolysat versus freie Aminosäuren (EAAs)
Kommen wir zum Finale Grande. Freie Aminosäuren versus Whey Protein Hydsolysat. Nehmen wir das Beispiel von essentiellen Aminosäuren (EAAs). Hier werden oft (nur) 8 Aminosäuren angeboten, welche natürlich essentiell für den Muskelaufbau sind und somit perfekt als Intra- oder Post-Workout-Getränk dienen. Bei einem Hydrolysat steht i.d.R. ein komplettes Aminosäuren-Profil zur Verfügung und somit auch nicht-essentielle Aminosäuren, die durchaus ihre Berechtigung haben und für andere Prozesse im Körper nützlich sein können. In der Aufnahmegeschwindigkeit liegt das Hydrolysat vorne. Denn 70-80% des Proteins besteht aus Di- und Tri-Peptiden. Diese Peptide werden vom Körper noch schneller aufgenommen als freie Aminosäuren, weil sie u.a. über einen anderen „Transporter“ im Darm aufgenommen werden. Zudem gibt es Forschungen darüber, dass diese Peptide den Aminosäure-Uptake erhöhen, also die Bioverfügbarkeit nochmals gesteigert wird.
Der größte Vorteil von freien Aminosäuren ist aber, dass es für Allergiker und für besondere Ernährungsformen wie z.B. die vegane Küche geeignet ist. Whey Hydrolysat besteht ja immer noch aus Milch. Ein Vorteil von Hydrolysat ist, dass hier größere Mengen ohne Probleme verzehrt werden können. Viele Athleten berichten bei hohen Dosierung von Aminosäuren von Magen-/Darmproblemen und leichtem Unwohlsein nach der Einnahme.
Fazit
Wer es sich leisten kann und keine Kompromisse eingehen will, der ist mit Whey Protein Hydrolysat bestens bedient. Mehr geht nicht. Wer auf seinen Geldbeutel achtet und trotzdem das Maximum erreichen will, sollte zu freien Aminosäuren greifen – gerade rund um das Training. Whey Konzentrat stellte eine günstige Variante dar, sich mit Proteinen zu versorgen, bringt aber auch ein paar Nachteile mit sich. Whey Protein Isolat ist durch den geringen Laktosegehalt auch für Menschen mit Laktoseintoleranz geeignet und überzeugt durch seine super Nährwerte.