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Liebe Leserinnen und Leser bei ZEC+, in Teil 1 ging es besonders dem Wettkampfbodybuilding und der Bodybuilding-Szene selbst an den Kragen. Ich habe versucht neben einer kleinen Vorstellung des Begriffs Doping zu erläutern, was sich im Hintergrund des Wettkampfbodybuildings abspielt und welche Wahl man als Wettkampfathlet hat, sich für oder gegen Doping zu entscheiden. Wichtig ist es, die Schnittstelle zum Freizeit- und Breitensportler zu erkennen in der die Athleten als Sprachrohre und Vorbilder fungieren.

DOPING im Bodybuilding– Eine kleine Auskotzrunde – Teil 2

Heute werde ich das Thema aus dem genau gegenläufigen Winkel betrachten und mich mit der Sichtweise des Freizeit- und Breitensportlers befassen. Wichtig ist mir auch ein für alle Mal zu klären, welches Potential sich hinter der Verwendung von Dopingsubstanzen verbirgt.

Wird man allein durch Doping wirklich zum super definierten und muskulösen Superman!?

Die Wettkampf-Szene als alleiniger Sündenbock? – Sicher nicht

Man sollte sich auch immer an der eignen Nase packen und die Schuld nicht immer bei anderen suchen, darum kommen jetzt diejenigen ins Spiel, die ich in Teil 1 als die fehlgeleiteten Schäfchen bezeichnet habe.

Die Dopingproblematik rührt nicht allein von daher, dass die Szene uns teilweise falsche Tatsachen vorgaukelt sondern auch daher, dass viele Sportlerinnen und Sportler schlichtweg nicht das Zeug dazu haben, Bodybuilder zu sein oder zumindest wie einer auszusehen. Sie greifen darum zu Dopingmitteln um sich so „den Muskeln aus der Spritze“ oder „den Sixpack in Tablettenform“ zu erschleichen.

Vielen Freizeit- und Breitensportlern fehlt es für echtes Bodybuilding an drei ganz wichtigen Attributen:

  • Disziplin
  • Durchhaltevermögen
  • Beständigkeit

Angetan von dem was Sie im Internet und in Zeitschriften sehen wollen Sie all das auch für sich beanspruchen, wollen aber nichts dafür tun. Muskelzuwächse oder Körperfettabbau sollen sich am besten von heute auf morgen einstellen und ohne das man groß auf etwas im Leben verzichten oder achten muss.

  • Ernährung? ..naja ich trinke 2 Eiweißshakes pro Tag das muss reichen
  • Training? ..3x die Woche Brust und Bizeps das ist das Wichtigste
  • Doping? ..tut nicht wirklich weh und es knallt ordentlich, warum also nicht?

Sicher an dieser Stelle wieder etwas übertrieben aber so lässt sich nun mal das Problem am besten verdeutlichen. DAS ist die Realität, die traurige Wahrheit so wie ich Sie beinahe jeden Tag im Rahmen meiner Tätigkeit als Ernährungs-Coach und Administrator einer Facebook Gruppe mit knapp 7000 Mitgliedern erlebe! Für eine derartige Einstellung kann kein Werbeplakat oder kein dopender Bodybuilder etwas. Hier geht es um die Persönlichkeit derer die ein solches Verhalten an den Tag legen und an dieser Stelle möchte ich Euch, die ihr Euch jetzt angesprochen fühlt, mit auf den Weg geben, dass Bodybuilding der falsche Sport für Euch ist. Warum ich das in dieser Deutlichkeit schreibe werdet ihr gleich erfahren.

Fazit

Viele Freizeit- und Breitensportler haben schlichtweg eine völlig falsche Einstellung und suchen in Doping den schnellen, einfachen Erfolg für den sich andere jahrelang abmühen

Das Potential des Dopings

„Eine Spritze pro Woche in den Popo und die Muskeln wachsen von ganz alleine“

„Mit starken Fatburnern schmilzt das Fett wie von alleine“

Seit einmal ehrlich zu Euch selbst: Viele von Euch denken so oder würden es sich zumindest so wünschen. Die Wahrheit sieht leider (oder zum Glück) etwas anders aus.

Das Potential des Dopings erstreckt sich nur soweit, wie ihr den jeweiligen Substanzen die Möglichkeit gebt, überhaupt wirksam zu sein. Mit Doping ist es möglich, genetische Grenzen zu überqueren oder Fortschritte zu beschleunigen. Grundvoraussetzung dafür, dass Sie ihre volle Wirkung entfalten sind aber trotzdem Dinge wie:

  • Richtige Ernährung
  • Intensives Training
  • Genug Regenerationsmöglichkeit für Körper und Geist

Es tut mir selbst immer in der Seele weh, wenn Sportler und vor allem Bodybuilder immer nur auf das Eine reduziert werden, nämlich auf den Einsatz von Dopingsubstanzen. Liebe Unwissende lasst Euch ein für alle Mal gesagt sein, dass Muskeln auch unter Dopingeinfluss nur dann wachsen wenn man seine sonstigen Hausaufgaben zusätzlich macht. Muskelwachstum gilt es zu stimulieren, es wird nicht alleine durch einen höheren Testosteronspiegel ausgelöst. Stimulieren bedeutet sich im Kraftraum intensiv und regelmäßig ab zu quälen, das gehört auch mit Doping zum Alltag. Ohne die richtigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis und zur richtigen Zeit haben Dopingsubstanzen keine Möglichkeit zu wirken. Auch mit Dopingsubstanzen dauert es in den meisten Fällen Jahre bis man sich an die Ausmaße und das Niveau eines Leistungsbodybuilders heran getastet hat.

Fazit

Dem Einsatz von Dopingsubstanzen wird leider ein viel zu hoher Stellenwert beigemessen. Auch dopende Athleten vergießen Blut und Schweiß im Training. Auch dopende Athleten ernähren sich sauber und führen einen disziplinierten Lebensstil. Wer den Sport nicht lebt wird nie ein Bodybuilder sein, auch mit Doping nicht

Einsatz von Dopingsubstanzen – kein Kavaliersdelikt

Abschließend ist es mir noch wichtig, etwas zur rechtlichen Situation in Verbindung mit Dopingsubstanzen los zu werden.

In Deutschland vergeht ihr mit dem Besitz von Dopingsubstanzen je nach Substanz Verstöße gegen das BtmG (Betäubungsmittelgesetz) oder AmG (Arzneimittelgesetz). Derartige Verstöße stellen kein Kavaliersdelikt dar sondern werden strafrechtlich verfolgt und entsprechend auch abgestraft. Kann man Euch Handel nachweisen ist der Weg in den Knast schon vorgeebnet. Die Mengen deren Besitz erlaubt ist, richten sich immer nach dem Einzelwirkstoff und sind meist so gering das jede „Standartwochendosis“ eines Bodybuilders schon einen Verstoß darstellt.

Fazit

Lasst Euch nicht in diesen Strudel hinein reißen sondern versucht als Freizeit- und Breitensportler der beste Bodybuilder zu sein, der ihr ohne zu dopen in der Lage seid.

Zusammenfassung

Ja auch ihr liebe Freizeit- und Breitensportler habt Euch selbst gegenüber eine gewisse Eigenverantwortung wenn es um das Thema Doping geht.

Eine der Hauptaussagen die ich im Rahmen meines Artikels verbreiten möchte ist, das Doping allein eben NICHT zum super definierten und muskulären Superman, sondern euch wenn ihr nicht vorsichtig seit zum gesundheitlich angeschlagenen, vorbestraften Looser werden lässt.

Jeder muss den Einsatz von Doping selbst für sich abwägen. Meiner Meinung nach haben derartige Substanzen im Freizeit- und Breitensport nichts zu suchen und schon gar nicht, um Faulheit, Disziplinlosigkeit und Inkonsequenz damit wett zu machen.

Auskotzrunde beendet!

Sportliche Grüße

Euer

Holger Gugg

www.body-coaches.de

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