Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. Heute gibt es einen Artikel der besonderen Art! Die Lifestyle-Reihe beginnt. Es geht um die Einstellung, die Motivation und die Ausdrucksweise von Athleten und Menschen mit dem gewissen Fitness-Faktor. Viel Spaß beim Lesen!
Wie haben Artikel über Motivation gelesen, über Trainingskonzepte und Ernährungsstrategien so wie über Supplement-Studien. Heute versuchen wir, ein Gesamtbild zu schaffen, eine Art Spiegel für die Seele – vielleicht erkennst du dich wieder?
Es ist Freitag und für viele der letzte Tag der Arbeitswoche. In der Regel beginnt heute um 16-17 Uhr das Wochenende und der ganze Stress von Montag bis heute wird einfach fallen gelassen. Entspannung und der Konsum von Genussmitteln steht an der Tagesordnung. Es wird immer damit argumentiert, dass man es sich ja „verdient“ hat, immerhin hat man 5 Tage gearbeitet, war im Gym und hat sich strikt an seinen Ernährungsplan gehalten.
Die Fitness-Szene wird immer größer, immer mehr Menschen melden sich in Studios an und es ist der Zeitpunkt gekommen, dass in Deutschland erstmals mehr Menschen in einem Fitness-Studio registriert sind als in einem Verein des Volkssports #1 – Fussball. Es wird immer mehr über Bodybuilding und Fitness in den Medien (Print und Digital) berichtet und der fade Beigeschmack der 80er und 90er bezüglich Steroidkonsum verblasst allmählich. Aber woher kommt diese extreme Euphorie? Selbst Eltern, welche früher den eigenen Kindern untersagt haben, Proteinpulver zu konsumieren weil diese ja „pure Chemie“ sind und „unfruchtbar“ machen, gehen heute in ein Fitness-Studio und gönnen sich ab und zu einen (ungesunden) Proteinshake. Es könnte daran liegen, dass die Qualität mit der Zeit gestiegen ist. In Sachen Studioauswahl als auch Supplementqualität hat sich einiges getan. Heute sind Supplements sehr gut verträglich und untersucht, die Studios (mit einigen Ausnahmen) sehr gepflegt, modern und „hip“. Ein besonderer Faktor: Durch etliche Lebensmittelskandal greifen immer mehr Menschen zu qualitativ hochwertiger Nahrung – BIO Lebensmittel, Rohkost und vegane Ernährungskonzepte nehmen Überhand. Man kann davon halten was man will – erfolgreich sind sie alle, die „Gurus“ der modernen Zeit. Sei es das „10-Wochen-verändern-dein-ganzes-Leben“-Programm oder die „du-musst-deinen-Darm-reinigen“-Kur.
Selbst Jugendliche fangen an, Vitamin-Drinks und Aminosäuren zu konsumieren anstatt Cola und Süßigkeiten. Auch Krankenkassen erstatten mittlerweile in einigen Fitness-Studios den Beitrag ihrer Patienten, wenn diese regelmäßig hin gehen. Vielleicht lehnen wir uns weit aus dem Fenster, aber man könnte auch von einem Paradigmenwechsel (u.a. grundlegende Änderung von „Werten und Normen“) sprechen! Mittlerweile ist es ein Lifestyle geworden! Der Gesundheits- und Ästhetik-Aspekt drängen sich nach vorne, plötzlich sind diese „Werte“ mehr wert als die Partnerfindung, die Familiengründung oder der finanzielle Status. Der Körper wird zum Statussymbol ernannt.
Du kannst dich an deine Diät halten, immer deine Makronährstoffe kontrolliert zuführen und deine Aminosäuren, Protein, Trainingsbooster und Vitamine einnehmen. Aber was bringt dir dieser Ergeiz, wenn dein Training nicht 100% „on top“ ist? Umgekehrt genau das selbe Spiel. Deine Bemühungen im Studio kommen zum Erliegen, wenn deine Ernährung undiszipliniert von statten geht. Oder bist du der „Wochenend-Typ“? 5 Tage 100% geben beim Training und Ernährung, und innerhalb 2 Tage alles resetten? Die meisten von euch sind erfolgreich mit einem Konzept aus beidem, also einem Mittelweg. Nicht all zu streng mit sich unter der Woche sein und am Wochenende nicht übertreiben. Funktioniert perfekt für die meisten. Aber ist das der „Lifestyle“ von dem alle reden? Oder ist der Lifestyle immer in jeder Situation 1000% zu geben, diszipliniert und zielorientiert zu sein? Dann frage dich, wann dein nächster Wettkampf ist. Ach du hast keinen Wettkampf? Dann machst du das alles „aus Spaß“? Genau so sieht es aus. Und das ist ein Problem, welches zunehmen wächst, zeitgleich mit der Euphorie. Der Lifestyle wird von Menschen vorgelebt, die schon sehr viel erreicht haben und den „Vorzeigekörper“ haben. Oder meint ihr, ein prominenter Mensch wirbt mit einem 10-Wochen Programm und einem Körperfettgehalt von 20%? Sie spielen uns vor, dass dieser Lifestyle erstrebenswert ist, einem viele Türen öffnet und dann alles wie von selbst läuft.
Wie können aus Erfahrung sprechen – die Altersgrenzen unserer Kunden sind in beide Richtung extrem ausgeprägt. Einerseits melden sich viele Einsteiger mit gerade 14-15 Jahren, andererseits gibt es auch Profis mittleren Alters und Rentner, welche immer häufiger zu Nahrungsergänzungsmittel greifen. Gerade die jungen Menschen vollen immer „sehr schnell Masse aufbauen“, dicke Arme und eine Brust, die, der des jungen Arnold Schwarzenegger gleicht. „Was andere haben will ich auch haben“. Jetzt kommt das Problem: Viele von euch geben nach kurzer Zeit auf! Ihr denkt, dass ist ein Sprint, aber es ist eher ein Marathon. Deswegen heisst es ja auch Lebensstil und nicht Quartalsstil oder Jahresstil.
Und das alles spiegelt sich in deinem Training wider! Deine Art, wie du die Gewichte im Studio bewegst, gibt Aufschluss darüber, wie du dich ernährst, ob du diszipliniert bist oder ob du wirklich Teil des Systems, der Szene, des „Lifestyles“ bist! Und bevor ihr jetzt aufschreit: „aber ich kann mich gehen lassen und trotzdem hart trainieren!“. Das kann gut sein, Glückwunsch, denn dann gehörst du zu einem sehr kleine Personenkreis, der es schafft trotz „Rückschläge“ mehr als andere zu leisten. Das Prinzip ist einfach – wenn ich alles gebe, kann ich alles erwarten. Wenn ich aber (!ACHTUNG!) nur 50, 60 oder 70% leiste, werde ich definitiv enttäuscht sein von Supplementherstellern, TV-Werbung und Menschen welche mich inspirieren und motivieren – denn dann haben ja alle gelogen.
Zu 99% schaust du beim Trainieren in einen Spiegel. Und genau dieser Spiegel gibt dir eine gewissen Rückmeldung über deine Werte und Normen. Das klingt für viele sicher „abgespaced“, aber der Spiegel im Gym ist für viel das Fenster zum eigenen Wesen, zur eigenen Welt.
Jetzt liest du den ganzen Text noch einmal, diesmal stellst du dir vor, dass du der Spiegel bist und dich beobachtest. Was wirst du über dich denken?