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Hallo liebe Zec+ Community und Blog-LeserInnen. Es ist wieder soweit, die kalte Jahreszeit beginnt und die Monate werden gefühlt immer dunkler, kälter und länger. Während das Corona-Virus so langsam aus den Köpfen der Menschen verschwindet, kommen immer mehr andere Krankheitserreger „ans Tageslicht“. Denn gibt es natürlich noch andere Krankheiten, die keinen Halt machen. Grippe, Erkältung, Viren und Bakterien. Was hat es eigentlich mit der Männergrippe auf sich? Wir klären auf!

Männergrippe, was ist das?

Jeder Mann hatte sie bestimmt schon ein Mal im Leben. Was für Frauen ein leichter Husten ist, wirkt für uns Männer wie eine Nahtoderfahrung. Schmerzen am ganzen Körper, keine Aussicht auf Besserung und wirklich helfen kann auch niemand. Dann hat man es in der Regel mit einer umgangssprachlichen Männergrippe zu tun. Ist es eine richtige Grippe? Ein grippaler Infekt? Oder doch nur eine leichte Erkältung? Sagen wir es mal so, es ist von allem etwas 🙂

Unter Männergrippe versteht man eigentlich ein übertriebenes Empfinden auf eigentlich harmlose Symptome wie Husten, Schnupfen, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen. Also normale Symptome von Erkältungskrankheiten. Aber „leiden“ Männer jetzt wirklich mehr als Frauen?

Viel Testosteron = mehr Virenaktivität?

Forscher der Johns Hopkins Universität in den USA haben festgestellt, dass Männer einer höheren Virenlast/-aktivität ausgesetzt sind als Frauen. Man untersuchte Zellen der Nasenschleimhaut von Frauen und Männern. Den Zellen gab man dann Estrogen/Östrogen hinzu und nach 24 Stunden wurden diese Zellen mit dem Influenza A Virus in Kontakt gebracht. Über die nächsten 48 Stunden wurde in regelmäßigen Abständen die Viruslast beobachtet. Fazit: die Zellen waren besser geschützt durch die Zugabe von Estrogen. Die Virenlast war hier deutlich geringer, aber leider nicht bei den männlichen Zellen!

Man vermutet hier eine schützende Wirkung durch den Östrogenrezeptor beta. Dadurch wird das verbreiten des viralen Erbguts unterbunden. Aber warum sind Männer, die auch über diese Rezeptoren verfügen, nicht so gut geschützt wie Frauen? Ein wichtiger Faktor: der höhere Testosteron-Spiegel! Klar, je mehr Testosteron, desto weniger Estrogen (bis zu einem gewissen Grad, dann kommt die Aromatase ins Spiel!). Trotzdem konnten männliche Zellen nicht durch die Zugabe von Estrogen geschützt werden. Warum?

Während Männer an sich muskulär stärker sind als Frauen, was genetisch bedingt ist, ist ihr Immunsystem schwächer als bei Frauen. Männer haben jeweils ein X- und Y-Chromosom, Frauen besitzen zwei X-Chromosomen. Das führt dazu, dass das Immunsystem von Frauen „stärker“ ist da hier mehr B- und T-Zellen aktiviert werden und das zu einer stärkeren Immunabwehr führt als bei Männern. Was bei Grippe-Viren hilfreich sein kann, ist bei Autoimmunkrankheiten nachteilig. Rheuma oder Multiple Sklerose (MS) treffen Frauen häufiger als Männer. Falls du wissen möchtest, wie das mit den B- und T-Zellen genau funktioniert, haben wir einen hilfreichen Artikel für euch -> WIE FUNKTIONIERT DAS IMMUNSYSTEM?

Fazit

Männergrippe ist also kein Mythos, Männer sind hier genetisch benachteiligt und gerade Kraftsportler, die zu einem erhöhten Testosteronspiegel neigen, sind Krankheitsanfälliger. Da gilt es eben, das Immunsystem besonders zu stärken und sich die Hände etwas häufiger zu waschen, gerade wenn eine Grippe-Welle im Anmarsch ist!