Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. Glycin kennen viele Sport- und Supplement-Freunde eher aus den Negativ-Schlagzeilen. Was diese Aminosäure aber so wertvoll macht, welche Vorteile sie hat und was es sonst noch Wichtiges über Glycin zu berichten gibt, erklären wir euch hier! Viel Spaß beim Lesen.
Was ist Glycin eigentlich?
Glycin ist eine nicht-essentielle Aminosäure und muss nicht durch die Nahrung aufgenommen werden. Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie „süß“, da diese Aminosäure einen süßlichen Geschmack hat. Sie ist die kleinste alpha-Aminosäure und ist hydrophil, also wasserlöslich und somit auch sehr gut bioverfügbar.
Interessant: Glycin wird unter der Nummer E640 auch in vielen Lebensmitteln verarbeitet! So wird es oft in Süßungsmitteln oder Marzipan verwendet, aber auch als günstiger Füllstoff findet es seinen Weg in verschiedene Lebensmittel!
Mit über 30% Anteil ist Glycin auch eine der am stärksten vertretenen Aminosäuren im Kollagen. So kann man minderwertige, sogenannte Amino-Juices/Liquids, entlarven – sie haben einen sehr hohen Anteil dieser Aminosäure und bestehen dann i.d.R. aus Kollagen-Hydrolysat. Auch Rinderprotein-Produkte haben oft einen hohen Glycin-Anteil.
Glycin ist auch ein Neurotransmitter und wirkt inhibitorisch – dies führt dazu, dass man in den Abendstunden entspannter sein kann, was die Einnahme kurz vor der Nachtruhe befürwortet – auch weil es ein Bestandteil von Glutathion ist und somit positiv auf unser Immunsystem wirken kann.
Die Aminosäure Glycin wurde in den letzten Monaten in ein schlechtes Licht gerückt. Viele Hersteller verwendeten sie, um den Proteingehalt ihrer Supplements künstlich nach oben zu heben. So hat ein Proteinpulver mit 70 g „echtem“ Protein pro 100 g Pulver, durch die Zugabe von 10 g L-Glycin plötzlich 80 g Protein auf dem Etikett. Das Problem war lange Zeit, dass es 1. niemand gemerkt hat, da es leicht süßlich schmeckt und 2. viele Labortests es nicht erkannt haben, da abhängig vom Messverfahren Glycin als Protein „erkannt“ wurde. Erst nach dem man gezielt das Aminosäureverhältnis unter die Lupe genommen hat, fand man plötzlich hohe Mengen Glycin in einem Proteinpulver, ohne das es deklariert war. Aber das bedeutet nicht, dass Glycin per se „schlecht“ ist! Wenn wir 3-4 g Glycin in Re-Act reinpacken, dann gezielt als Wirkstoff!
Welche Wirkung und Vorteile hat Glycin?
Nun, Glycin ist auch ein Bestandteil von Creatin bzw. Creatin kann aus Glycin gebildet werden. Somit dient es natürlich auch der Verstärkung des Creatin-AKGs in Kickdown.
Zudem wirkt es sich positiv auf das Gedächtnis aus und kann somit die Konzentration während eines intensiven Trainings steigern. Das haben wir bereits in einem unserer ersten BLOGs berichtet (hier nachzulesen -> BLOG).
Zitat aus dem Bericht:
„Die Forscher entdeckten auch, dass der Glycin-unterstützte Schlaf zu einer Verbesserung der Gedächtnisfunktion führt. In einem Gedächtnistest mit Zahlen und Buchstaben erzielten die Probanden deutlich bessere Ergebnisse mit der vorherigen Einnahme von Glycin.„
In einer anderen Studie wurde sogar nachgewiesen, dass Glycin antikatabol wirken kann [1]! Die Glycin-Einnahme hemmte das katabole Gen Atrogin-1 in den Muskelzellen. Somit ist die Kombination mit BCAAs in Kickdown ideal auch während einer kalorienreduzierten Diät oder vor einer Cardio-Einheit! Ebenso stimuliert Glycin die Ausschüttung von Glucagon, was bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel von Vorteil sein kann – also auch wenn man auf nüchternen Magen trainiert! Glycin kann auch in Kombination mit Creatin dafür sorgen, dass die Zellen besser hydriert werden und somit mit mehr Nährstoffen versorgt werden.
Aber Glycin kann noch mehr! Es ist die am stärksten vertretene Aminosäure in kollagenem Protein und somit wichtig für gesunde Gelenke. Nicht umsonst empfiehlt man bei Gelenkbeschwerden u.a., sich mit Kollagen zu versorgen. Glycin ist also ein Allrounder!
Fazit
Glycin wird gerne genommen, um den Proteingehalt von Pulveprodukten künstlich nach oben zu korrigieren (Protein-Spiking/Amino-Spiking). Aber deswegen ist diese Aminosäure noch lange keine unnütze Zutat, sondern kann unter gewissen Umständen sehr hilfreich sein! Wenn du dich also in einer Diät befindest oder deine Regeneration verbessern möchtest, macht eine zusätzliche Gabe von L-Glycin durchaus Sinn! Besonders vor der nächtliche Ruhephase.