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Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. In diesem Artikel geht es um das Spurenelement Selen und dessen Wirkung. Wir erklären, was es kann, warum wir es brauchen und was Selen so wertvoll macht. Viel Spaß beim Lesen!

Selen – Ein Spurenelement mit besonderem Stellenwert

Selen ist ein essenzielles, also lebensnotwendiges Spurenelement, das über die Nahrung zugeführt werden muss, da es vom Körper nicht selbst gebildet werden kann. Es kommt im Gestein und im Erdboden vor und gelangt über die Pflanzen in die Nahrungskette. Paranüsse, Kokosnüsse, Sesam, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide zählen zu den besten pflanzlichen Selenquellen, während Rind-, Kalbs- und Hühnerfleisch sowie Eigelb, Hering, Thunfisch, Rotbarsch und Forelle gute tierische Selenquellen sind. Da der Selengehalt in der Nahrung allerdings stark von den Böden abhängt und diese in Deutschland selenarm sind, kann eine zusätzliche Zufuhr von Selen Sinn machen. Bei einem erhöhten Selenbedarf bzw. bei Selenmangel empfiehlt sich eine Nahrungsergänzung mit Kapseln – vor allem für Personen mit einer Schilddrüsenerkrankung sowie für Veganer interessant!

Welche Wirkungen hat Selen?

Als Antioxidants wirkt es ähnlich wie Vitamin E und ist an der Bildung des Glutathionperoxidase-Enzyms.  Dieses Enzym wirkt sich stark positiv auf die Entgiftungsprozesse des Körpers aus und bekämpft zudem freie Radikale – es schützt die Körperzellen vor oxidativem Stress. Innerhalb der Zellen sorgt es dafür, dass die freien Radikale abgefangen und so vorzeitig an der Schädigung lebenserhaltender Gene gehindert werden. In mehreren Studien, unter anderem Meta-Analysen [Klick][Klick] konnte eine positive Wirkung bei Prostata- und Lungenkrebs festgestellt werden. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Selen-Level im Körper und dem Risiko, an verschiedenen Krebs-Formen zu erkranken. Darüber hinaus leistet Selen einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Haarpracht und der Nägel sowie zur Spermienbildung.

Selen stärkt auch das Immunsystem, indem es die Bildung spezifischer Immunglobuline sowie die Aktivität von Abwehrzellen anregt. Wie dein Immunsystem funktioniert, kannst du hier nachlesen:
Das Immunsystem Teil 1
Das Immunsystem Teil 2
Das Immunsystem Teil 3

Eine besondere Wirkung auf das Immunsystem hat Selen dadurch, dass es verschiedenste Schwermetalle wie Aluminium, Arsen, Blei, Cadmium und Quecksilber binden kann und somit unschädlich für den Körper macht. Die Schwermetallbelastung ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen und kann viele Prozesse im Körper stören, behindern und sogar zu einer Schwermetallvergiftung führen. Man halte sich nur vor Augen, dass viele Kosmetikprodukte (Deos) mit Aluminium versehen sind. Man führt dem Körper diese Schwermetalle nicht nur durch die Nahrung zu, sondern auch von Außen, durch Kosmetika.

Selen und die Schilddrüse

Auf zweifache Weise reguliert Selen außerdem den Stoffwechsel der Schilddrüse. Das Enzym Jodthyronin-5-Dejodinase ist abhängig von Selen. Es wandelt das Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) in die aktive Variante Trijodthyronin (T3) um. Dadurch verbessert es die Schilddrüsenfunktion. Durch die Regulation entzündungsfördernder Zytokine (Botenstoffe), kann es autoimmune Entzündungen der Schilddrüse mildern. Eine Nahrungsergänzung mit Selen-Kapseln kann also auch die optimale Funktion der Schilddrüse gewährleisten. Bei Patienten mit einer Schilddrüsen-Unterfunktion wurde beobachtet, dass sich die Personen sehr Selen-arm ernähren und der Selen-Blutspiegel niedrig ist. Das kann im Umkehrschluss auch zu Übergewicht führen. Es wurde beobachtet, dass Personen nach einer mehrwöchigen Selen-Supplementation ihr Körpergewicht reduzieren konnten, ohne ihre Diät zu verändern. Bei der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis, eine chronische Entzündung der Schilddrüse, wird eine tägliche Zufuhr von 200-300mcg Natriumselenit empfohlen. Bei dieser Erkrankung bildet das Immunsystem Antikörper, sogenannte Anti-Thyreoperoxidase-Antikörper (Anti-TPO-AK), die sich gegen das körpereigene Schilddrüsengewebe richten.

Beste Bioverfügbarkeit mit L-Selenomethionin und Natriumselenit

Selenmangel ist gefährlich

Ein Mangel an Selen erhöht nicht nur das Risiko, an Krebs zu erkranken, es kann auch zu anderen Krankheiten führen. In unserem Körper befinden sich ca. 10-20mg Selen und es ist in allen Geweben präsent – Etwa 60 % in Nieren, Leber und Muskulatur sowie weitere etwa 30 % im Skelettsystem.

Laut der Ergebnisse einer Konsensuskonferenz von 1997 bringen folgende Umstände ein hohes Risiko für einen Selenmangel aufgrund verminderter Zufuhr: reiner Vegetarismus (Veganer), extrem einseitige Ernährung (zum Beispiel Alkoholiker), Ernährung mit Sondenkost, Parenterale Ernährung, Dialyse, Hungern, Anorexia nervosa oder Bulimie. Ein Risiko für einen Selenmangel aufgrund erhöhter Verluste besteht bei lang anhaltendem Durchfall, Maldigestion oder Malabsorption(bestimmten Verdauungsstörungen), Laxantienabusus (Missbrauch von Abführmitteln), Proteinurie bei bestimmten Nierenerkrankungen, Nephrotischem Syndrom, negativer Stickstoffbilanz, Diabetes insipidus, Behandlung mit Diuretika (harntreibenden Arzneimitteln), starken Blutungen bei Hämorrhoiden oder starken Monatsblutungen, lang anhaltendem Stillen, schweren Verbrennungen oder anderen Verletzungen. Quelle: Wikipedia.de

Führt man weniger als 10mcg Selen/Tag zu, kann man an der Keshan-Krankheit erkranken. Das ist eine Erkrankung des Herzens (Herzschwäche) und wurde nach einer Region in China benannt, in der sich die Menschen extrem Selen-arm ernähren. Man stellte hier besonders starke Zellschädigungen aufgrund der verminderter Aktivität der antioxidativen und selenhaltigen Enzyme fest. Eine nicht-ausreichende Zufuhr an Selen gilt allgemein als hoher Risikofaktor für koronare Herzkrankheiten.

Wenn wir schon in China sind, sollten wir über die Leber sprechen. China ist für die Selen-armen Böden in vielen Regionen bekannt. Das führt nicht nur dazu, dass viele Chinesen aus diesen Gebieten Probleme mit ihrem Herzen haben, sondern auch mit ihrer Leber! Selen kann die Nekrose der Leber in besonderem Maße verhindern. Von Nekrose spricht man, wenn sich das Gewebe selbst zerstört. Vielleicht ist die Apoptose einigen Lesern ein Begriff, hier sterben auch Zellen ab, aber das geschieht kontrolliert (unser Körper befindet sich ständig im Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau von Zellen – u.a. Zellerneuerung!) und nicht krankhaft wie bei einer Nekrose.

Liegt ein Selenmangel vor, kann dies schwere Folgen für die Schilddrüse haben. Während die Schilddrüse Hormone produziert, entstehen in den Follikelepithelzellen Sauerstoffradikale und Peroxide. Diese werden eigentlich durch selenhaltigen Peroxidasen beseitigt. Bei einem Mangel ist das nicht mehr in vollem Umfang möglich und die Gefahr steigt, dass sich papillärer Schilddrüsenkarzinome (Warzenförmiger Schilddrüsenkrebs) bilden können.

Falls du (als Mann) vorhast, Kinder zu zeugen, solltest du unbedingt deinen Selen-Wert checken lassen! Ein Mangel kann dazu führen, dass die Beweglichkeit und die Reifung der Spermien deutlich zurückgeht. Besonders Männer, die verzweifelt versuchen Kinder zu zeugen und es einfach nicht gelingt, sollten einen Blick auf ihren Selen-Konsum werfen!

Selenmangel kann auch unser Wachstum von Knochen, Knorpel und Nerven hemmen. So kann es zu Minderwuchs im Kindesalter kommen. Man stellte auch fest, dass die Entwicklung von Nerven und Gehirn mit der Zufuhr von Selen korreliert.

Wie dosiert man Selen?

Das Umweltbundesamt nennt als optimale tägliche Selenzufuhr 1-2 µg Selen pro kg Körpergewicht, entsprechend einer Menge von 50-200 µg Selen für einen Erwachsenen pro Tag. Diese Menge ist aber stark von den Lebensumständen (Luft- und Wasserqualität) sowie den Ernährungsweisen abhängig. Als therapeutische Dosis haben sich 200 µg Selen aus Selenomethionin (organisch) und Natriumselenit (anorganisch) durchgesetzt. Diese beiden Formen haben eine hohe bis sehr hohe Bioverfügbarkeit (59-75%). Es empfiehlt sich, immer den körpereigenen Selen-Status zu kennen, bevor man sich an eine (erhöhte) Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel wagt.

Ist Selen gefährlich?

Wie bei allen Spurenelementen kann man sich hier schnell überversorgen. Sprich, man führt deutlich mehr zu, als der Körper überhaupt benötigt. Im Prinzip hat eine kurzzeitige, therapeutische Einnahme zum Beispiel bei akuten Infekten keine negativen Auswirkungen. Bei einer Einnahme ohne vorliegenden Mangel kann es aber zu unerwünschten Nebenwirkungen und sogar zu einer Selenose kommen.. Typische Symptome einer Selenose sind Magen-Darm-Beschwerden, Haarausfall, Nagelveränderungen, Abgeschlagenheit, Reizbarkeit und Nervenirritationen. Wie bei allem gilt hier, die Dosis macht das Gift.

Fazit

Brauche ich Selen? Nicht zwingend, wenn du keinen Mangel hast. Auch nicht, wenn du kerngesund bist. Bei einem akuten Infekt, einer Schilddrüsenerkrankung und bestimmten Krebsformen sollte man eine Ergänzung mit hochwertigen Selen-Präparaten in Betracht ziehen. Aber auch Sportler, welche sich häufig von Fisch (Dosen-Thunfisch!) und von Obst/Gemüse/Hülsenfrüchten ernähren, welche nicht BIO-Zertifiziert sind, könnten von der Entgiftungswirkung profitieren, da diese Lebensmittel oft Schwermetall-belastet sind.