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Hallo liebe Zec+ Community und Sympathisanten. Im ersten Teil [KLICK] haben wir erfahren, was Stickstoffmonoxid ist und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit es gebildet werden kann. In diesem Teil erklären wir, welche gesundheitliche Vorteile Stickstoffmonoxid besitzt. Viel Spaß beim Lesen!

Stickstoffmonoxid: wie ein Gas dein Leben verändern kann – TEIL 2

Wir kennen es alle: ein kleiner Schnitt oder Stich in die Haut und es kommt zu einer Blutung. In der Regel dauert diese Blutung nicht lange, könnte aber unter einem besonderen Umstand tödlich enden – kaputte Endothelzellen. Das Endothel ist eine dünne Schicht, welche innerhalb unserer Blutgefäße liegt. Sie sorgt unter anderem dafür, dass die Blutplättchen nicht zusammenkleben bzw. die Fließeigenschaft gewährleistet wird. Das ist sehr einfach ausgedrückt. Kommt es zu einer Wunde, „aktivieren“ die Endothelzellen einen Stoff, der das Zusammenkleben der Blutplättchen reguliert. So können sie sich an der Wundstelle zusammenkleben und das weitere Austreten des Blutes verhindern. Bei dem Stoff handelt es sich um ein Protein namens „von-Willebrand-Faktor“. Der vWF verhindert also das Verbluten.

Jetzt fragst du dich sicherlich „und was hat das mit Stickstoffmonoxid zu tun?“. Eine berechtigte Frage. Auf den ersten Blick gibt es keinen Zusammenhang. Liegt eine Verletzung vor, muss die Blutung gestoppt werden. Das passiert unter anderem durch vWF und die Verklebung der Thrombozyten. Wichtiger ist aber der Fakt, dass das nur passieren kann, wenn das Endothel, also eine Schicht auf der Gefäßinnenwand, ordnungsgemäß funktioniert bzw. funktionieren KANN! Denn, sind die Arterien verstopft zum Beispiel durch Ablagerungen, ist die Funktion der Endothelzellen gestört. Und wie kann man diese Ablagerungen vermeiden? Richtig, durch Stickstoffmonoxid!

Stickstoffmonoxid weitet die Arterien in dem es die glatte Muskulatur entspannt. Diese Funktion als Vasodilator beschert Stickstoffmonoxid eine extrem wichtige Rolle wenn es um allgemeine Gesundheit geht.

N.O. – das Notfallsubstrat

Hatten wir einen Unfall oder ein besonders starkes, gesundheitliches Leiden wie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, kommt mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit ein Notarzt zur Hilfe. Und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird er zwei sehr effektive Wirkstoffe dabei haben: Adrenalin und Nitroglycerin. Bei Adrenalin handelt es sich um körpereigenes Hormon, welches in Extrem-Situationen ausgeschüttet wird. Es wird auch als Stresshormon bezeichnet. Adrenalin (Epinephrin) bewirkt einen Anstieg des Blutdrucks, der Herzfrequenz, Blutzuckers und einer Weitung der Bronchien. Warum ist das wichtig? Es führt dazu, dass wir aufmerksamer werden und schneller reagieren können – also in Situationen mit hohem Stresslevel oder wenn es um Leben oder Tod geht. Problematisch wird es, wenn der Stresspegel nicht abnimmt und zu viel Adrenalin zu lange im Körper wirkt – denn eigentlich wird es schnell ausgeschüttet und schnell abgebaut. Denn die Wirkung, die es auf den Körper hat, ist auf Dauer definitiv schädlich. Es wird unter anderem bei einem Wiederbelebungsversuch eingesetzt.

Bei Nitroglycerin oder auch Glycintrinitrat handelt es sich um einen der stärksten Vasodilatoren überhaupt. Es findet nicht nur in der Medizin Anwendung, sondern auch im Sprengstoff-Bereich, da es Teil von Dynamit ist (ca. 75% Nitroglycerin). Nitroglycerin ist nicht mit Glycerin/Glycerol zu verwechseln, da es sich anders zusammensetzt und bereits eine NO-Gruppe besitzt (Summenformel C3H5(ONO2)3). Da Nitroglycerin zu einer schnellen und starken Freisetzung von Stickstoffmonoxid führt, wird es als Mittel bei Angina pectoris (Brustenge), Herzinsuffizienz (Nitrolingual Pumpspray) sowie bei Analfissuren (als Creme) verwendet.

PUMPDOWN – die ultimative Formel zur Erhöhung von Stickstoffmonoxid!

Nitrat – Nitrit – Nitric Oxide

Wir kennen alle das „böse“ Nitrat bzw. das daraus entstehende Nitrit. Nitrat (NO3) bzw. Nitrit (NO2) können aber deutlich mehr, als böse zu sein. Wir wissen, dass Nitrat u.a. als Düngemittel eingesetzt wird und sich somit bevorzugt in Gemüse anreichern kann. Besonders hohe Werte werden in Roter Beete und grünem Blattgemüse gemessen. Es gibt sogar Grenzwerte bei der roten Beete, die nicht überschritten werden dürfen, falls doch, dürfen sie nicht verkauft werden. Das dort enthaltene Nitrat wird durch kommensale Bakterien im Mund zu Nitrit umgewandelt. Da im Magen ein saurer pH-Wert vorliegt, protoniert das Nitrit zum Teil zu Salpetersäure und dann zu Stickstoffmonoxid. Anders als Arginin/Citrullin, wird hier nicht das eNOS-Enzym benötigt, um Stickstoffmonoxid zu gewinnen. Nitrate benötigen nicht einmal Sauerstoff! Das verdeutlicht wohl auch die starke Wirkung von Nitroglycerin (Glycin-TRI-NITRAT) als Vasodilator!

Bevor jetzt jemand aufschreit „Nitrit ist aber gefährlich!“ – ja das ist es. Das ist Stickstoffmonoxid in Abwesenheit von Antioxidantien auch. Nitrit kann im Körper zu Nitrosaminen umgewandelt werden und diese gelten als hochgradig Krebserregend. Sie enstehen durch die Verbindung von Nitrit und bestimmten Aminen in einem sauren Milieu, z.B. der Magensäure. Allerdings wirken nicht alle Nitrosamine karzinogen (Krebserregend) und der Körper stellt jeden Tag selbst Nitrat/Nitrit her! Und zwar durch die Umwandlung von Stickstoffmonoxid. Diese Reaktion findet sehr zügig statt, da Nitric Oxide eine sehr kurze Lebensspanne besitzt (1-3 Sekunden). Das Problem ist nur, dass wir durch die Nahrung mehr Nitrat zu uns nehmen können, als unser Körper (im Durchschnitt) produziert. Vielleicht weißt du ja auch jetzt, warum Nitrat-haltiges Gemüse auch als „sehr gesund“ gilt – es regt die N.O.-Produktion an! Vielleicht wäre es einen Versuch wert, PUMPDOWN mit 500ml Rote-Beete-Saft zu kombinieren (Achtung! Schmeckt nicht Jedermann!). Durch die Zufuhr von Vitamin C kann die Umwandlung von Nitrit in Nitrosamine deutlich gesenkt werden!

Stickstoffmonoxid und das Immunsystem

Stickstoffmonoxid hat zwei grundlegende Funktionen: es dilatiert (erweitert) Gefäße und es trägt zum Abtöten von Mikroben in Makrophagen bei. NO wird nicht nur von Endothelzellen, sondern auch von Makrophagen produziert. Werden Endothelzellen  im Lauf einer Entzündungsreaktion aktiviert, produziert die endotheliale NO-Synthase (eNOS) große Mengen NO, das auf die daneben liegenden glatten Muskelzellen wirkt und diese zur Relaxation bringt (wissen wir bereits). Makrophagen exprimieren normalerweise keine NO-Synthase. Werden sie aber durch Zytokine wie TNF-α oder γIFN aktiviert, induzieren diese iNOS (cytokine inducible NO-synthase), sodass antimikrobiell wirkendes Stickstoffmonoxid produziert wird.

Neben Arginin die sinnvollste Ergänzung um seine N.O.-Werte zu erhöhen!

Die Wirkungen von Stickstoffmonoxids auf das Immunsystem beruhen entweder auf einem zytostatischen Effekt (Zell-teilender Effekt) durch Inhibition von Schlüsselenzymen der DNA-Synthese, oder aber einem toxischen Effekt, der über Nekrose bzw. Apoptose zum Zelltod führt. In den letzten Jahren wird in der Krebsforschung mit Stickstoffmonoxid geforscht. Hier versucht man durch eine gezielte Gabe in Tumornähe dessen Zelltod zu provozieren. Da diese Forschungen nicht abgeschlossen sind und sicherlich noch Jahre fortgeführt werden, lässt sich diesbezüglich kein Erfolg aussprechen – die Theorie klingt aber vielversprechend!

Es macht also Sinn, bei einer Erkältung oder andere Krankheit die N.O.-Werte anzuheben – durch die Gabe von Protein bzw. Arginin/Citrullin. Aber auch wenn man unter Bluthochdruck leidet, sollte man in Erwägung ziehen, dass die Erhöhung von N.O. den Blutdruck senken kann! Wir wissen ja, dass erhöhter Blutdruck bedeuten kann, dass die Blutgefäße verengt sind bzw. sich Ablagerungen in den Arterien anhaften. Stickstoffmonoxid spielt auch hier eine Schlüsselrolle! Wer wissen möchte, wie man seinen Blutdruck senkt, sollte sich diesen Artikel durchlesen -> Blutdruck effektiv senken.

Fazit

Stickstoffmonoxid – ein Gas was wirklich tolle Eigenschaften vorzuweisen hat! Der Einsatz in der (Notfall)Medizin ist lange Bestandteil von lebensrettenden Maßnahmen und der Einsatz im Leistungssport durch die Zufuhr von Nitrat-haltigen Säften zeigt, dass es sich hier nicht um Hokuspokus handelt sondern WIRKLICHE Erfolge verzeichnet werden können. Es steigert nicht nur deinen Pump, sondern ist wesentlich an deiner Gesundheit und Regeneration beteiligt!